Mit Koradi wird ein Aargauer Chef der Aargauischen Kantonalbank

Post-Finanzchef Pascal Koradi wird neuer CEO der Aargauischen Kantonalbank (AKB). Er löst im dritten Quartal 2016 Rudolf Dellenbach ab, der nach dem Eklat um den designierten AKB-Chef Andreas Waespi vorerst weiter auf seinem Posten verblieben ist.

Post-Finanzchef Pascal Koradi wird neuer CEO der Aargauischen Kantonalbank (AKB). Er löst im dritten Quartal 2016 Rudolf Dellenbach ab, der nach dem Eklat um den designierten AKB-Chef Andreas Waespi vorerst weiter auf seinem Posten verblieben ist.

Der 43-jährige Koradi ist derzeit in seiner Funktion als Finanzchef auch Mitglied der Konzernleitung der Schweizerischen Post, wie die AKB am Montag mitteilte. Er verantwortet die finanziellen Führungsprozesse und die interne und externe Ergebnistransparenz der Post auf Konzernstufe.

Ein Aargauer an der Spitze der AKB

Der Kanton Aargau ist für den neuen AKB-CEO ein bekanntes Pflaster. Koradi lebt in Möriken-Wildegg. Vor seiner Tätigkeit bei der Post arbeitete er bei der Neuen Aargauer Bank (NAB), zuerst als Leiter Tresorerie, dann als Leiter Handel und zuletzt als Finanzchef (CFO) und Mitglied der Geschäftsleitung.

Der 43-jährige Pascal Koradi studierte Betriebswirtschaft mit Vertiefungsrichtung Finance an der Universität Zürich. Er verfügt über einen Abschluss als «Chartered Financial Analyst» (CFA) und absolvierte ein Weiterbildungsprogramm an der University of California.

Koradi hat berufsbegleitend eine Dissertation zum Thema «Ausgestaltung der Finanzberichterstattung als mögliche Erklärungsgrösse für wichtige Werttreiber einer Regionalbank» an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich verfasst. Die Arbeit wird in den nächsten Wochen publiziert.

Für Bankrat «der Wunschkandidat»

Für AKB-Bankpräsident Dieter Egloff und den Bankrat sei Pascal Koradi die Wunschbesetzung für das Amt des neuen Direktionspräsidenten. Durch seinen ausgezeichneten betriebswirtschaftlichen Hintergrund und seine langjährige Führungstätigkeit sei er der richtige Mann, um die AKB in die Zukunft zu führen, wird Egloff im Communiqué zitiert.

Eigentlich hätte Andreas Waespi, der frühere Chef der Bank Coop, am 1. Mai 2015 neuer Chef der Aargauischen Kantonalbank werden sollen. Er war im Juli 2014 vom Bankrat zum Nachfolger von Rudolf Dellenbach gewählt worden.

Ende Oktober 2014 wurde er von der Finanzmarktaufsicht (Finma) mit einem dreijährigen Berufsverbot belegt und konnte den Spitzenjob in Aarau nicht antreten. Grund waren jahrelange Kursmanipulationen der Bank Coop bei der eigenen Inhaberaktie.

Waespi wurde als Hauptverantwortlicher für die «erheblichen Stützungskäufe» beschuldigt. Er entschuldigte sich, bezeichnete das Finma-Verdikt aber als unverhältnismässig und unangemessen. Auf einen Rekurs verzichtete er. Dellenbach blieb vorerst AKB-CEO.

Koradi verdient erheblich weniger als sein Vorgänger

Der Bankrat nahm die Suche erst im Juni dieses Jahres, nach Abschluss der Revision des AKB-Gesetzes, wieder auf. Denn bei dieser Revision beschloss das Aargauer Kantonsparlament unter anderem die Deckelung der Entschädigung für den AKB-Chef.

Dieser darf neu höchstens doppelt so viel verdienen, wie ein Regierungsrat. Ein Mitglied der Regierung erhält pro Jahr knapp 300’000 Franken. Noch-Direktionspräsident Dellenbach verdiente 2014 brutto 930’000 Franken, wie aus der Botschaft des Regierungsrates zum AKB-Gesetz hervorging.

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