Mit bisher drei Gold- und insgesamt sechs Medaillen sind die Heim-Weltmeisterschaften in St. Moritz die erfolgreichsten Titelkämpfe für Swiss-Ski seit mehr als einem Vierteljahrhundert.
Im Vorfeld der Titelkämpfe im Engadin hatte Urs Lehmann darauf verzichtet zu sagen, wie viele Medaillen er sich von seinen Fahrern erhoffe. Nach sechs von elf WM-Entscheidungen sprach der Swiss-Ski-Präsident davon, dass wir nun dort sind, wo ich es mir erhoffte: «Ich hatte fünf, sechs Medaillen im Kopf. Aber ich wollte nicht unbescheiden sein. Mit den sechs Medaillen sind wir nun schon nahe am Optimum.»
Der Aargauer, selber vor 24 Jahren in Morioka Abfahrts-Weltmeister geworden, spricht von einem perfekten WM-Drehbuch: «Und zwar zu hundert Prozent. Es könnte nicht besser sein.» Einen entscheidenden Anteil am Erfolg sprach Lehmann der nun verletzten Lara Gut zu: «Dank ihr gewannen wir schnell eine Medaille. Lara hat das Ganze lanciert, danach wussten wir, dass alles möglich ist. Dass sie nicht mehr dabei ist, tut uns weh.»
Zuletzt 1989 erfolgreicher
Am Montag in der Kombination sorgten Luca Aerni (Gold) und Mauro Caviezel (Bronze) für das fünfte und sechste Swiss-Ski-Edelmetall in St. Moritz. Mehr als sechs WM-Medaillen hat die Schweiz zuletzt 1989 in Vail (elf) und 1987 in Crans-Montana (14) gewonnen.
Lehmann wähnt auch die Glücksgöttin Fortuna auf der Seite des Gastgebers: «Nehmen wir nur das Beispiel von Luca. Um sechs Hundertstel ist er 30. und nicht 31. Dadurch kann er im Slalom mit der perfekten Nummer eins starten. Zudem bringt er einen perfekten Lauf runter, und die Piste wird danach noch etwas langsamer.»
Lehmanns Zuversicht
Den sonntäglichen Entscheid von Cheftrainer Thomas Stauffer und seiner Crew, Aerni statt Niels Hintermann für die WM-Kombination aufzustellen, betitelt der ehemalige Weltmeister als «mutig. Wie sich herausgestellt hat, war es aber genau der richtige.»
Lehmann blickt auch mit Zuversicht auf die zweite WM-Woche: «Auf der Wolke, auf welcher das Team momentan schwebt, ist auch im Team-Wettbewerb eine Medaille möglich.» Zudem traue er Wendy Holdener, der Kombinations-Weltmeisterin, dank ihrer in dieser Saison gezeigten Konstanz auch ich im Slalom viel zu. «In den restlichen Disziplinen müssen wir schauen. Doch es kommt eh besser, als dass nun alle meinen», ist er überzeugt.