Mit verdeckten Kamerateams gegen Randalierer

Die Swiss Football League (SFL) will Gewalttäter bei Fussballspielen besser identifizieren und sanktionieren können und setzt deshalb auf eigene Kosten private Kamerateams ein, die verdeckt ermitteln.

FCZ-Fans vestossen immer wieder gegen das Pyro-Verbot (Bild: SI)

Die Swiss Football League (SFL) will Gewalttäter bei Fussballspielen besser identifizieren und sanktionieren können und setzt deshalb auf eigene Kosten private Kamerateams ein, die verdeckt ermitteln.

Das Projekt mit dem Namen «Focus One» wurde bereits Mitte März lanciert, jedoch heute an einer Medienkonferenz des Fussballverbandes in Bern bekannt gemacht. Die verdeckten Kamerateams kamen seither – nach Absprache mit den Behörden – an sieben Meisterschafts- und Cupspielen zum Einsatz. Daraus resultierten 35 Berichte, die an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet wurden. Allein 26 Dossiers beziehen sich auf das Meisterschaftsspiel vom 12. April zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich, als es zu Gewaltakten und einem rund zehnminütigem Spielunterbruch kam.

Das Projekt ist vorerst bis zum Saisonende befristet, über die Weiterführung wird aufgrund der Erfolgsbilanz entschieden. Der Kostenpunkt der Pilotphase beträgt rund 100’000 Franken.

Zusätzlich will die SFL Verbesserungen bei der Eingangssituation zu den Stadien erreichen. Einige Vorschläge der schon vor einem Jahr gebildeten «ad-hoc-Gruppe Sicherheit» wurden bereits umgesetzt. So erklärte Alain Kappeler, CEO des BSC Young Boys und Mitglied der SFL-Kommission, wie das Prinzip «Good Hosting» angewandt wird: «Seit einigen Spielen empfangen wir die Fans der Auswärtsteams wie Gäste, das heisst, ohne behelmte Ordnungsdienste, dafür mit speziell dafür geschulten Stewards. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv.»

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