Das gab es noch nie: Die Mitarbeiter der königlichen Paläste in Spanien wollen erstmals streiken. Mit dem Ausstand an Gründonnerstag und Karfreitag werde gegen Lohnkürzungen von 15 Prozent und längere Arbeitszeiten protestiert, die die Regierung beschlossen hatte, erklärte die Gewerkschaft CSI-F am Mittwoch.
Etwa 500 Angestellte wollten sich beteiligen – von Gärtnern und Stallknechten über Fahrer, Kellner und Köche bis hin zu den Hellebardenträgern.
Betroffen von der Arbeitsniederlegung Ende März seien unter anderem der Königliche Palast in Madrid und die Palastanlage Escorial, teilte die Gewerkschaft mit. Auch im Zarzuela-Palast, in dem König Juan Carlos und seine Frau Sofia wohnen, soll gestreikt werden. Die Monarchenfamilie werde aber nicht direkt betroffen sein, erklärte ein Sprecher des königlichen Haushalts.
Der Streik dürfte den König dennoch wenig erfreuen. Er hat derzeit ohnehin mit schlechten Nachrichten zu kämpfen: Die Ermittlungen gegen seinen Schwiegersohn Iñaki Urdangarín wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder bringen immer wieder negative Schlagzeilen.
Zudem ist der König gesundheitlich angeschlagen. Am Sonntag wurde er an der Bandscheibe operiert. Es war für den 75-Jährigen die siebte Operation innerhalb von drei Jahren.