Der FC Sion steht zum 14. Mal im Cupfinal. Goalie Anton Mitrjuschkin wurde im Penaltyschiessen gegen den FC Luzern mit zwei Paraden zum Matchwinner, nachdem es in 120 Minuten keine Tore gegeben hatte.
Als der FC Luzern im Penaltyschiessen nach dem Fehlschuss von Veroljub Salatic alle Vorteile auf seiner hatte, machte sich Sions Keeper Anton Mitrjuschkin zum Helden. Der 20-jährige Russe parierte die keineswegs schlecht geschossenen Versuche von Markus Neumayr und Nicolas Haas und sicherte seinem Team den 6:5-Sieg.
Dass die Walliser am Ende die glücklichen Sieger waren, hatte seine Richtigkeit. Sie standen in der Verlängerung dem Sieg näher. Zum Beispiel als Chadrac Akolo nur die Latte traf (98.). Oder als FCL-Keeper Jonas Omlin einen Schuss von Nicolas Lüchinger in Corner lenkte (105.). Ausserdem hätte Sion nach einem Handspiel von Hekuran Kryeziu einen Penalty erhalten müssen.
Dass es trotz allem nach 120 torlosen Minuten aber zum Penaltyschiessen kommen musste, erstaunte dann aber auch nicht. Denn beide Teams hatten in diesem Frühjahr spielerische Limiten offenbart und in der Super League durchzogene Resultate erzielt. Der Cup-Halbfinal bot ihnen die grosse Chance, allein über das Ergebnis viele Defizite zu kaschieren. Der Cupfinal als Heilmittel und Ziel der Sehnsüchte zweier Vereine, die für ihre chronische Unruhe bekannt sind.
Da gab es kein Halten mehr: Die Sion-Spieler im Moment der Entscheidung. (Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott)
Was herauskam im Stade de Tourbillon war dann nicht ganz unerwartet ein wirres und zerfahrenes Spiel. In positiver Tonalität konnte es als typisch umkämpfter Cup-Fight bezeichnet werden. Weniger wohlwollend betrachtet war es eine Partie ohne grosse spielerische Linie, dafür mit umso mehr Fouls im Mittelfeld, drei Verwarnungen schon in der ersten halben Stunde und wenig heraus kombinierten Torszenen.
Die Sittener waren eine Spur mehr an der Offensive interessiert, ohne sich jedoch klare Chancen zu erspielen. Die defensiveren Luzerner waren sogar gefährlicher und standen bei Abschlüssen von Tomi Juric und Marco Schneuwly dem Führungstor schon vor der Pause sehr nahe. Der Australier schoss aus sieben Metern zu hoch (21.), der Freiburger scheiterte ganz alleine vor dem gegnerischen Tor am Sittener Keeper Anton Mitrjuschkin (33.).
Die Luzerner fühlten sich wohl mit ihrer abwartenden Taktik. Sion erhöhte zu Beginn der zweiten 45 Minuten zwar das Tempo, doch wieder waren es die Gäste, welche die besseren Torszenen hatten. Nie standen sie dem 1:0 näher als in der 65. Minute, als Mitrjuschkin zunächst einen Schuss von Nicolas Haas abwehrte und Juric im Nachschuss die Latte traf.
FC Sion – FC Luzern 0:0 n.V., 6:5 i.P.
11’300 Zuschauer. – SR Schärer.
Penaltyschiessen: Ziegler 1:0, Kryeziu 1:1; Salatic (Omlin hält) 1:1, Marco Schneuwly 1:2; Konaté 2:2, Affolter 2:3; Pa Modou 3:3, Neumayr (Mitrjuschkin hält) 3:3; Carlitos 4:3, Lustenberger 4:4; Zverotic 5:4, Voca 5:5; Adão 6:5, Haas (Mitrjuschkin hält) 6:5.
Sion: Mitrjuschkin; Lüchinger, Zverotic, Ziegler, Pa Modou; Karlen (106. Constant), Salatic, Ndoye (91. Adão); Akolo, Konaté, Carlitos.
Luzern: Omlin; Knezevic, Costa, Affolter; Grether (46. Christian Schneuwly), Haas, Kryeziu, Neumayr, Schürpf (81. Lustenberger); Marco Schneuwly, Juric (102. Voca).
Bemerkungen: Sion ohne Bia und Mveng (beide verletzt), Luzern ohne Lucas (verletzt). 65. Lattenschuss von Juric. 98. Lattenschuss von Akolo. 100. Gelb-Rote Karte gegen Christian Schneuwly wegen Reklamierens. Verwarnungen: 7. Salatic (Foul). 12. Grether (Foul). 28. Affolter (Foul). 83. Haas (Foul). 91. Christian Schneuwly (Foul).