Mitsubishi muss Schadenersatz an Ex-Zwangsarbeiter zahlen

Der japanische Konzern Mitsubishi Heavy Industries ist von einem Gericht in Südkorea angewiesen worden, Schadenersatz an ehemalige koreanische Zwangsarbeiter zu zahlen. Das Bezirksgericht in Kwangju sprach am Freitag vier Frauen jeweils 150 Millionen Won (etwa 130’000 Fr.) unbezahlte Löhne und Schmerzensgeld zu, wie die Zeitung «The Korea Herald» berichtete.

Späte Entschädigung für ehemalige Zwangsarbeiterinnen (Archiv) (Bild: sda)

Der japanische Konzern Mitsubishi Heavy Industries ist von einem Gericht in Südkorea angewiesen worden, Schadenersatz an ehemalige koreanische Zwangsarbeiter zu zahlen. Das Bezirksgericht in Kwangju sprach am Freitag vier Frauen jeweils 150 Millionen Won (etwa 130’000 Fr.) unbezahlte Löhne und Schmerzensgeld zu, wie die Zeitung «The Korea Herald» berichtete.

Ausserdem soll der Schwerindustriekonzern wegen Ausbeutung von Zwangsarbeitern 80 Millionen Won an eine Familie zahlen, deren mittlerweile verstorbene Angehörige ebenfalls während der japanischen Kolonialherrschaft (1910-45) bei Mitsubishi gearbeitet hätten.

Das Urteil komme verspätet, da 68 Jahre seit der Befreiung der koreanischen Halbinsel vergangen und die Klägerinnen über 80 Jahre alt seien, wurde der Richter zitiert.

Es war erst das dritte derartige Urteil in Südkorea oder Japan zugunsten koreanischer Zwangsarbeiter. Im Juli hatten Gerichte in Südkorea angeordnet, dass Nippon Steel & Sumitomo Metal insgesamt 400 Millionen Won an vier Männer und Mitsubishi einen Betrag in gleicher Höhe an fünf Kläger zahlen sollen.

Während der Kolonialzeit und des Zweiten Weltkriegs wurden nach Schätzungen Hunderttausende Koreaner in Japan zur Arbeit gezwungen.

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