Die Führungskräfte der Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) scheinen im US-Wahlkampf den republikanischen Herausforderer Mitt Romney dem demokratischen Amtsinhaber Barack Obama vorzuziehen. Dies belegen die bisher gespendeten Beträge an die jeweiligen Wahlkampagnen.
So haben die amerikanischen Kaderleute der CS bisher rund 316’100 Dollar für Romneys Kampagne locker gemacht, für Obama haben sie dagegen nur 18’100 Dollar gespendet. Dies geht aus den neuesten Zahlen des Wahlkampf-Aufsichtsinstituts Center for Responsive Politics (CRP) in Washington hervor, die das St. Galler Tagblatt in seiner Mittwochsausgabe zitierte.
Die US-Führungskräfte der UBS finanzierten Romneys Kampagne gemäss den Angaben bis anhin mit 182’500 Dollar, jene von Obama mit 58’700 Dollar. Bei der letzten Präsidentschaftswahl 2008 war der Demokrat noch weitaus grosszügiger unterstützt worden: Die CS-Leader sprachen ihm über den gesamten Wahlkampf gerechnet mehr als 300’000 Dollar zu, die UBS-Topshots 532’000 Dollar.
Wie CRP-Direktorin Sheila Krumholz in einem Interview mit World Radio Switzerland erklärte, entspricht die Bevorzugung Romneys einem eindeutigen Trend. Die Finanzwelt unterstütze den republikanischen Spitzenkandidaten, weil sie sich von ihm eine freundlichere Gesinnung gegenüber ihren Geschäftsinteressen erhoffe.
Der US-Finanzbranche sei daran gelegen, einzelne von der Obama-Regierung beschlossene Gesetze zur Regulierung der Bankenindustrie rückgängig zu machen. Ein besonderer Dorn im Auge sei den Wall-Street-Kapitänen das Fatca-Gesetz (Foreign Account Tax Compliance Act), das den ausländischen Banken in den USA ab seiner Inkraftsetzung im Jahr 2013 rigide Vorschriften setzen will.