Zwischen Grosskonzernen und mittelständischen Unternehmen in der Schweiz klafft ein Graben: Die Grossen beschäftigen sich seit Jahren mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung, während die mittleren und kleinen der Entwicklung hinterherhinken.
Für den Wirtschaftsstandort Schweiz sei es von zentraler Bedeutung, dass sich auch die kleinen und mittleren Betriebe (KMU) mit den Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung auseinandersetzten, sagt Bruno Chiomento, CEO von Ernst & Young Basel (EY). Das Beratungsunternehmen hat am Montag eine Umfrage zum Thema vorgestellt.
700 Unternehmen in der Schweiz wurden dazu befragt, welchen Stellenwert digitale Technologien für das eigene Geschäftsmodell einnehmen. Das Ergebnis: Für 65 Prozent dieser Unternehmen mit 30 bis 2000 Mitarbeitenden spielen solche Technologien kaum eine oder überhaupt keine Rolle. Überdurchschnittlich viele dieser Unternehmen sind in der Baubranche oder im Handel tätig.
Vierte industrielle Revolution unterschätzt
«Die Resultate der Umfrage deuten darauf hin, dass viele die vierte industrielle Revolution noch unterschätzen», sagt Chimento. So fehlt es denn auch nur einer Minderheit von je 7 Prozent der Befragten an Geld, Personal oder Know-How, um sich vertiefter mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Die Mehrheit derjeniger Unternehmen, für die Digitalisierung eine Rolle spielt, nutzen entsprechende Technologien für die Beziehung zu ihren Kunden, um ihre Effizienz zu steigern und Abläufe zu verbessern. Doch Digitalisierung habe das Potential, Geschäftsmodelle grundlegend zu verändern.
Neue Dienstleistungen entstünden und im administrativen Bereich liessen sich viele Prozesse automatisieren, heisst es bei EY. Sobald ein Unternehmen Kunden- oder Nutzungsdaten für individuelle Angebote oder neue Produkte und Lösungen nutzen könne. «ist der Wert der digitalen Technologien sehr hoch».