Mobimo AG verabschiedet sich vom Luxuswohnungs-Markt

Das Immobilienunternehmen Mobimo AG hat im Jahr 2012 weniger Gewinn gemacht als im Vorjahr. Das Ergebnis sank um 4,5 Mio. auf 76 Mio. Franken. Allerdings hatte Mobimo im Vorjahr von einem Steuereffekt in der Höhe von 5,5 Mio. Franken profitiert.

Viele teure Wohnungen im Mobimo-Tower stehen leer (Archiv) (Bild: sda)

Das Immobilienunternehmen Mobimo AG hat im Jahr 2012 weniger Gewinn gemacht als im Vorjahr. Das Ergebnis sank um 4,5 Mio. auf 76 Mio. Franken. Allerdings hatte Mobimo im Vorjahr von einem Steuereffekt in der Höhe von 5,5 Mio. Franken profitiert.

Nach unten zeigte 2012 auch das operative Resultat, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sank von 121,1 Mio. auf 117,4 Mio. Franken.

Weniger verdient hat Mobimo mit dem Verkauf von Eigentumswohnungen. Der Erfolg sank von 22,3 Mio. im 2011 auf 21,7 Mio. Franken. Positiver lief es bei den Vermietungen. Obwohl der Referenzzinssatz im vergangenen Jahr sank und die Mieten damit generell tiefer ausfielen, stiegen die Erträge aus Vermietungen deutlich von 88,8 Mio. auf 92,8 Mio. Franken.

Ein Plus von 36,9 Mio. Franken verzeichnete Mobimo durch Neubewertungen. Der Wert des Immobilienportfolios stieg von 2,171 Mrd. auf 2,355 Mrd. Franken.

Schwieriger Markt für Luxuswohnungen

Der Markt mit Luxuswohnungen in der Schweiz ist ins Stocken geraten. Viele sehr teure Objekte stehen leer, so etwa im Hochhaus Mobimo-Tower in Zürich-West. Die Mobimo AG will sich deshalb aus dem obersten Preissegment zurückziehen.

„Hier kann man zeigen, dass man Stil hat“: So wirbt Mobimo um solvente Kunden, die sich in einer der Luxuswohnungen im 81 Meter hohen Steinturm niederlassen sollen. Doch die reichen Kunden, die auf „endlose Weitsicht und Grandezza“ Wert legen, lassen auf sich warten. Im Mobimo-Tower steht jede dritte Wohnung leer.

Bei der Eröffnung vor über einem Jahr waren die Verantwortlichen noch optimistisch, dass die Wohnungen schnell verkauft würden, „sobald etwas Leben ins Haus einzieht“. Heute führen sie immer noch täglich Interessenten durch die Räume und organisieren Verkaufs-Veranstaltungen – aber meist ohne Erfolg.

Der Verkauf gestalte sich schwieriger als erwartet, räumte Mobimo-Geschäftsführer Christoph Caviezel am Donnerstag vor den Medien ein. Der Markt in der Luxus-Klasse sei gesättigt. Wohnungen mit Quadratmeterpreisen von bis zu 25’0000 Franken, wie sie es im Mobimo-Tower gibt, verkaufen sich nicht mehr mühelos.

„Wir machen in diesem Segment nicht mehr weiter“, sagte Caviezel bei der Präsentation der Geschäftsergebnisse 2012.

Konzentration auf mittleres Segment

Konzentrieren will sich Mobimo künftig auf das mittlere Segment. Stockwerkeigentum in dieser Preisklasse gehe immer noch weg wie warme Weggli, sagte Caviezel weiter.

Neben mittelteuren Eigentumswohnungen will sich die Firma in den kommenden Jahren vor allem auf die Entwicklung ganzer Areale konzentrieren.

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