Der angeschlagene Modekonzern Charles Vögele weist einen Halbjahresverlust von 12 Mio. Fr. aus. Das Minus konnte damit gegenüber der Vorjahresperiode um 9 Mio. Fr. verringert werden. Das Unternehmen sieht sich gut auf Kurs zur angestrebten Trendwende.
Es sei gelungen, auf bestehender Fläche den negativen Umsatztrend zu stoppen. Der Bruttoumsatz verbesserte sich währungs- und flächenbereinigt sogar um 1 Prozent, wie Charles Vögele in dem am Dienstag veröffentlichten Halbjahresbericht schreibt.
Insgesamt schrumpfte der Bruttoumsatz aber um weitere 2 Prozent auf 542 Mio. Franken. Charles Vögele zog sich nämlich aus Polen und Tschechien zurück und reduzierte die Zahl der Verkaufsstellen insgesamt von 793 auf 770 per Ende Juni. Die Zahl der Vollzeitstellen nahm innert Jahresfrist um 131 auf 4283 ab.
Die Umsatzqualität sei verbessert worden, hiess es weiter. Dank des gezielten Einsatzes von Preisnachlässen, eines anhaltend straffen Kostenmanagements sowie Verbesserungen im Sortiment stieg das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von 5 Mio. auf 14 Mio. Franken.
Operativ schwarze Zahlen angestrebt
Der Betriebsverlust (EBIT) verringerte sich von 15 Mio. auf 5 Mio. Franken. Die Ziele für das Gesamtjahr sind das Stoppen des Umsatzrückgangs (währungs- und flächenbereinigt) und ein ausgeglichenes operatives Ergebnis (EBIT).
Charles Vögele kämpft seit längere Zeit mit Verlusten und wird von Branchenexperten als unklar positioniert kritisiert. Seit letztem Jahr arbeitet das Unternehmen an einer Vereinheitlichung des Filialauftritts.
In Pilotfilialen in der Schweiz und den Niederlanden seien Massnahmen zur Verbesserung des Flächenbilds und zur attraktiven Präsentation der Kollektionen getestet worden, schreibt das Unternehmen. In der Zwischenzeit sei das Zielkonzept für das überarbeitete Ladenlayout definiert.
Parallel dazu werde intensiv an der Optimierung des Sortiments gearbeitet. Ziel ist die Schärfung der Kollektionsausrichtung durch die Konzentration auf zwei Stilrichtungen.