Die italienische Modedesignerin Laura Biagiotti ist am Freitag 73-jährig in einem Spital in Rom nach einem Herzanfall gestorben. Der Name der Designerin stand für tragbare und feminine Entwürfe aus edlen Materialien. Markenzeichen: Kaschmir.
Die gebürtige Römerin, die seit Jahrzehnten der von ihr gegründeten Weltmarke vorstand, war am Mittwochabend überraschend ins Spital gebracht worden. Ärzten war es nach Angaben des Spitals zunächst gelungen, sie wiederzubeleben, jedoch erlag Biagiotti später auf der Intensivstation den Folgen des Herzanfalls.
Ihre Tochter Lavinia postete auf Instagram ein Foto, das sie zusammen mit ihrer Mutter zeigt, und schrieb darunter: «Danke für alles, Mama. Für immer zusammen.»
Auf Twitter und Facebook postete das Biagiotti-Unternehmen einen Auszug aus dem Johannes-Evangelium, offenbar auf Wunsch von Tochter Lavinia. Die Beerdigungsfeier soll bereits am Samstag in der Kirche Santa Maria degli Angeli an den römischen Diokletiansthermen stattfinden.
Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni sprach der ganzen Familie sein Beileid aus. Biagiotti sei «eine liebe Freundin, eine Protagonistin der Mode und der italienischen Kultur» gewesen, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Regierungschef. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi betonte, die Mode-Ikone habe der Welt «einen einzigartigen und unverwechselbaren Stil» geschenkt.
Biagiotti, die ursprünglich Archäologin werden wollte, war in den 1970er Jahren vor allem dank ihrer ebenso elegant-femininen wie schmeichelhaften Kaschmirkollektionen international bekannt geworden. Ihre lässigen Entwürfe begeisterten auch Kundinnen ohne Modelfigur. Von der «New York Times» wurde sie einmal als «Queen of Cashmere» bejubelt – ein Titel, der ihr zeitlebens anhaften sollte.
Weltruhm mit Parfüm «Roma»
Neben der Kleidung erweiterte Biagiotti im Laufe der Jahre ihr Geschäft auf eine breite Produktpalette, darunter vor allem Parfüms und Accessoires. Weltruhm erlangte sie mit dem 1988 auf den Markt gekommenen Duft «Roma».
Die Italienerin wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter 1992 dem «New York Woman of the Year Award» und 1993 dem «Marco Polo Award» in Peking. In China hatte sie bereits 1988 als erste italienische Modeschöpferin ihre Entwürfe präsentieren dürfen.
Seit dem Tod ihres Ehemannes und Geschäftspartners Gianni Cigna im Jahr 1996 wurde Biagiotti von ihrer Tochter Lavinia unterstützt, der designierten Nachfolgerin an der Spitze des Labels. Mutter und Tochter lebten gemeinsam in einem Anwesen in Guidonia, vor den Toren Roms.