Die US-Behörden prüfen 14 neue Fälle, in denen das vor allem für Schwangere gefährliche Zika-Virus durch Sexualkontakte übertragen sein worden könnte. Mehrere der Betroffenen seien schwanger, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag mit.
Die Zahl der Verdachtsfälle zeige, dass eine Übertragung durch sexuelle Kontakte häufiger sein könnte als bislang gedacht. Daher erneuerte die Behörde ihren Aufruf an in Zika-Infektionsgebiete reisende oder dort lebende Bürger zum Gebrauch von Kondomen oder zum vollständigen Verzicht auf Geschlechtsverkehr.
Anfang Februar hatten die Behörden im US-Bundesstaat Texas erstmals einen Fall bestätigt, bei dem das Zika-Virus durch Sexualkontakte weitergegeben wurde. Das von der Gelbfiebermücke übertragene Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika.
Brasilien ist besonders von der Epidemie betroffen: Die Zahl der Zika-Infektionen wird dort auf 1,5 Millionen geschätzt. Nach Angaben der Behörden sind seit Oktober über 4000 Babys mit Verdacht auf Mikrozephalie auf die Welt gekommen, mehr als 400 Fälle sind bislang bestätigt.
Der Kopf der Kinder ist deutlich zu klein und die Gefahr gross, dass dies zu dauerhaften Behinderungen führt. Wegen der Zika-Epidemie rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 1. Februar einen «weltweiten Gesundheitsnotstand» aus.
WHO-Chefin Margaret Chan betonte am Dienstag bei einem Aufenthalt in Brasilien, wie schwierig der Kampf gegen das Virus sei. «Wir sollten uns darauf einstellen, dass dies eine lange Reise wird», sagte sie in der Hauptstadt Brasília.