Die junge Frau aus Moldawien, die als wichtige Zeugin des Kreuzfahrtunglücks am 13. Januar vor der Insel Giglio gilt, bestreitet, die Geliebte von Kapitän Francesco Schettino zu sein.
„Ich habe niemals vor den Staatsanwälten behauptet, dass ich in Schettino verliebt sei, wie italienische Medien berichtet haben. Es sind alles nur Lügen, die verbreitet wurden, um den Kapitän unter Druck zu setzen. Man will ihn auch in seiner Familie isolieren“, wurde Domnica Tschemortan vom italienischen Magazin „Oggi“ zitiert.
„Man behauptet, dass mein Bikini in der Kabine des Kapitäns gefunden worden sei. Woher weiss man, dass dieser Bikini mir gehört? Steht darauf vielleicht mein Name geschrieben?“, fragte die Moldawierin. Sie sei als normaler Passagier mit eigener Kabine und keineswegs als Schettinos Gast an Bord gewesen.
„Grosser Schaden zugefügt“
Die 25-Jährige übte Kritik an den italienischen Medien, die sie als „Blondine des Kapitäns“ und als „Sirene der Costa Concordia“ bezeichnet hatten: „Mir ist ein grosser Schaden zugefügt worden. Auch in Moldawien spricht man über mich. Man sagt, dass ich das Ansehen meines Landes und meines Volkes ruiniere.“
Sie habe für die Costa-Reederei auf anderen Schiffen gearbeitet und an Bord der „Concordia“ ihren 25. Geburtstag feiern wollen, erklärte Tschemortan. Sie habe sechs Stunden lang vor Oberstaatsanwalt der toskanischen Stadt Grosseto, Francesco Verusio, über die Vorfälle an Bord des Schiffes berichtet.
Private Bilder publiziert
„Die Staatsanwälte haben klar gestellt, dass sie nicht an persönlichen Angelegenheiten interessiert sind, sondern lediglich über die Ereignisse an Bord informiert werden wollten“, sagte die Frau. Das Magazin „Chi“ hatte einige Fotos von Schettino und Tschemortan veröffentlicht.
Auf einem davon sind die beiden in einem Restaurant in Villefrance-sur-Mer beim Austern Essen zu sehen. Das Bild wurde am 13. Dezember 2011 gemacht, genau vier Wochen vor der Havarie, bei einem Aufenthalt des Kreuzfahrtschiffes an der Cote d’Azur. Veröffentlicht wurden zudem weitere Bilder Tschemortans.