Drei Monate nach dem Beginn eines Vulkanausbruchs bei der Kanaren-Insel El Hierro scheint der Magma-Austritt sich dem Ende zuzuneigen. Die Erdbeben-Aktivität im Seegebiet um die Insel habe merklich nachgelassen, sagte die Vulkanologin Carmen López der spanischen Nachrichtenagentur EFE.
Im Oktober 2011 war vor der Südküste von El Hierro auf dem Meeresboden des Atlantiks in 300 Metern Tiefe Magma ausgetreten. Dadurch war ein neuer Unterwasser-Vulkan entstanden.
In den vergangenen Tagen waren grössere Mengen an Gasen aus dem Krater des Vulkans ausgetreten. Sie schleuderten Magma-Brocken an die Wasseroberfläche. Dieses Phänomen könne ein Anzeichen dafür sein, dass die Eruption zu Ende gehe, sagte López.
Keine Prognose möglich
Demgegenüber betonte der japanische Experte Kenji Nogami bei einem Besuch auf El Hierro, es sei unmöglich abzuschätzen, wie lange der Magma-Austritt noch dauern könne. Die spanische Geografin Carmen Romero wies darauf hin, dass Vulkanausbrüche auf den Kanarischen Inseln in der Vergangenheit bis zu sieben Jahren angehalten hatten. Einige dauerten allerdings nur wenige Tage.
Die Unterwasser-Eruption verursacht den Bewohnern von El Hierro schwere wirtschaftliche Schäden. Die Insel lebt zu einem grossen Teil vom Fischfang und von Touristen, die zum Tauchen auf die Kanaren kommen. Infolge des Ausbruchs kann weder gefischt noch getaucht werden.
„Die wirtschaftliche Lage in Spanien ist schon schlecht genug. Aber bei uns ist sie noch schlechter“, sagte der Chef der Inselverwaltung, Alpidio Armas. In einigen Siedlungen auf El Hierro seien alle Geschäfte geschlossen worden.
Seit Juli 2011 waren auf der Insel rund 12’000 Beben registriert worden. El Hierro ist mit rund 270 Quadratkilometern und 10’000 Einwohnern die kleinste und am dünnsten besiedelte Insel der Kanaren.