In der Mongolei haben am Montag die Präsidentenwahlen begonnen. Mit der Öffnung der Wahllokale können bis zum Abend 1,9 Millionen Wahlberechtigte über den Nachfolger von Tsakhia Elgegdorj entscheiden. Er darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.
Erwartet wurde ein enges Rennen zwischen Miyegombo Enkhbold, dem Chef der regierenden Volkspartei (MVP), und dem Immobilien-Tycoon Khaltmaa Batulgaa von der Demokratischen Partei (DP). Als dritter Kandidat tritt Sainkhuu Ganbaatar von der Revolutionären Volkspartei (MRVP) an. Ihm werden keine Chancen eingeräumt. Doch dürfte er erstmals für eine Stichwahl sorgen.
Überschattet wurde die Wahl von Korruptionsvorwürfen gegen alle drei Kandidaten. Ihnen wird vorgeworfen, Bestechungsgelder entgegengenommen oder Schwarzgeldkonten eingerichtet zu haben. Alle drei weisen die Vorwürfe zurück, zeigten aber während des Wahlkampfs mit den Fingern auf ihre Konkurrenten. Dies verärgerte viele Mongolen, die den Bewerbern vorwarfen, mit Schmutzkampagnen von den wahren Problemen des Landes abzulenken.
Das zwischen Russland und China gelegene rohstoffreiche Land mit seinen drei Millionen Einwohnern galt lange Zeit als wirtschaftlich aufstrebende Oase der Demokratie in Zentralasien. Seit einigen Jahren leidet die Mongolei jedoch unter einer schweren Wirtschaftskrise sowie wachsender Verschuldung. Viele Menschen sorgen sich um ihre Zukunft und sind von ihren Politikern frustriert. Seit Jahren geht die Wahlbeteiligung zurück. Auch in diesem Jahr dürfte sie wieder niedrig sein.