Die norwegische Armee hat den Kampf gegen den Klimawandel aufgenommen: Sie verzichtet künftig einmal die Woche auf Fleisch.
Aus «Respekt für die Umwelt» würden in den Kantinen aller Einheiten im In- und Ausland montags keine Fleischgerichte mehr angeboten, teilte der Sprecher des Generalstabs, Eystein Kvarving, am Dienstag in Oslo mit.
Dadurch sollten jedes Jahr 150 Tonnen Fleisch eingespart werden. In den grössten Kantinen der norwegischen Streitkräfte war der fleischfreie Tag bereits erfolgreich getestet worden.
Laut der UNO-Ernährungsorganisation FAO ist die weltweite Viehwirtschaft verantwortlich für 18 Prozent der Treibhausgas-Emissionen. Vieh erzeugt beim Atmen Kohlendioxid und bei der Verdauung Methan. Zudem trägt die Herstellung von Futtermitteln und die Abholzung von Wäldern für die Ausdehnung des Weidelands zum Treibhauseffekt bei.
Vorstoss an Uni Basel gescheitert
Die norwegische Umweltschutzorganisation Framtiden i vaare hender (zu deutsch: Die Zukunft liegt in unseren Händen) begrüsste die Entscheidung des Militärs. Sie nehme die Klima- und Umweltprobleme ernst, lobte der Vorsitzende Arild Hermstad. Nach Angaben der Organisation isst jeder Norweger in seinem Leben im Durchschnitt mehr als 1200 Tiere.
Die Idee, dass an einem Tag der Woche kein Fleisch gegessen werden soll, ist nicht neu. Vergangenes Jahr hatte der Studierendenrat an der Universität Basel einen solchen «Veggie-Day» in der Mensa einführen wollen. In Deutschland zog zuletzt die Grüne Partei mit einer ähnlichen Forderung in den Wahlkampf und sorgte damit in konservativen Kreisen für helle Empörung.