Montenegro ruft wegen Schneefalls den Ausnahmezustand aus

Die Kältewelle, die Italien seit Anfang Februar im Griff hält, belastet immer stärker auch Mittel- und Süditalien. Auch grosse Teile der Balkanhalbinsel verzeichneten am Samstag heftige Schneefälle.

Montenegro liegt unter einer dicken Schneedecke (Bild: sda)

Die Kältewelle, die Italien seit Anfang Februar im Griff hält, belastet immer stärker auch Mittel- und Süditalien. Auch grosse Teile der Balkanhalbinsel verzeichneten am Samstag heftige Schneefälle.

In der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica fiel bei den stärksten Schneefällen seit 63 Jahren ein halber Meter Schnee. Strassen mussten gesperrt werden und der Flughafen der Hauptstadt blieb am Samstag geschlossen. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand aus, wie die Medien übereinstimmend am Samstagabend berichteten.

Der Nationale Sicherheitsrat unter Führung von Staatspräsident Filip Vujanovic habe einen entsprechenden Beschluss gefasst. Damit werden Behörden und Unternehmen dem Innenministerium unterstellt. Mit Arbeitsverpflichtungen soll die Versorgung mehrerer tausend Menschen ermöglicht werden, die in vielen Dörfern von der Aussenwelt abgeschnitten sind.

Ein Ziel des Ausnahmezustandes im ganzen Land ist die Stromreduzierung, da das Netz wegen der extremen Kälte und dem hohen Verbrauch zusammenzubrechen droht.

Schulfrei

In Serbien und Bosnien-Herzegowina dürfen Schüler und Studenten nach der freien vergangenen Woche auch in den kommenden sieben Tagen zu Hause bleiben, beschlossen die Regierungen beider Länder.

In Serbien waren 50’000 Menschen eingeschneit, wie der Leiter des Notfallstabes, Predrag Maric, am Samstag in Belgrad mitteilte. 19 Kältetote seien bisher seit Beginn der Extremtemperaturen zu beklagen. Unzählige Strassen seien nach wie vor nicht zu befahren.

Um Strom zu sparen, bestimmte die serbische Regierung die nächste Woche als arbeitsfrei. Staatsunternehmen und Behörden bleiben geschlossen, private Firmen sollten ihren Mitarbeitern ebenfalls freigeben. Es bestehe die Gefahr eines Kollapses des Stromsystems, begründeten die Behörden ihren Schritt. Heizkraftwerke liefen an ihren Kapazitätsgrenzen.

Chaos im Flugverkehr

In Italien sorgte heftige Schneefälle für Chaos im Flugverkehr. Auf dem römischen Flughafen Fiumicino wurden nach heftigen Schneefällen am Samstag 60 Flüge gestrichen. Am Freitagabend waren bereits 20 Flüge gestrichen worden, 2000 Passagiere mussten die Nacht am Flughafen verbringen.

Auch auf dem römischen Flughafen Ciampino wurden Engpässe und Verspätungen gemeldet. Die Flughäfen von Rimini und Alghero auf Sardinien wurden geschlossen. Bei den Bahnverbindungen kam es in mehreren Regionen des Landes zu erheblichen Schwierigkeiten.

Das extreme Winterwetter belastet verstärkt auch Süditalien. In Neapel wurden alle Kirchen offen gehalten, um Obdachlosen Schutz zu bieten. Schnee wurde sogar auf der Insel Pantelleria zwischen Sizilien und Tunesien, sowie in Kalabrien gemeldet.

Das eisige Winterwetter führte in Italiens Serie A zu zwei weiteren Spielabsagen. Die für Sonntag angesetzten Fussball-Partien FC Bologna gegen Juventus Turin und FC Parma gegen AC Florenz wurden verschoben.

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