Der britische Musiker David Bowie gab am Montreux Jazz Festival 2002 ein Konzert, das im Publikum auch den heutigen Festival-Direktor Mathieu Jaton prägte. Das Charisma des Künstlers nahm ihn ganz ein.
Das Konzert von 2002 bezeichnete Mathieu Jaton als «bedeutende Erinnerung». Der britische Musiker habe eine enorme Präsenz auf der Bühne gehabt. Auch wenn er von aussergewöhnlichen Musikern umgeben gewesen sei, habe Bowie alle anderen überstrahlt, sagte Jaton am Montag der Nachrichtenagentur sda.
In einer knapp einstündigen Zugabe habe er fast das ganze Album «Low» gespielt und damit die Fans begeistert. Der zwischenzeitlich in der Waadt wohnhafte Musiker habe 1995 auch das Plakat des Montreux Jazz Festivals gestaltet.
Er sei zudem mit dem Gründer und langjährigen Festival-Direktor des Montreux Jazz, Claude Nobs, befreundet gewesen. So hänge im Chalet des verstorbenen Nobs ein von Bowie gezeichnetes Bild, und es gebe Fotos von gemeinsam verbrachten Silvesterabenden.
Jaton verwies auch auf den Song «Under Pressure», der Anfang der 1980er-Jahre gemeinsam von David Bowie und der Band Queen in den Mountain Studios in Montreux aufgenommen wurde. Weniger Glück mit dem Musiker hatte das Paléo Festival in Nyon VD.
Absage für Paléo
«Zehn Tage vor der Ausgabe 2004 erhielten wir seine Absage, der auch ein medizinisches Zertifikat von einem Kardiologen beigelegt war», erinnert sich Festival-Direktor Daniel Rossellat. Man habe in der Eile Ersatz für einen «Unersetzlichen» finden müssen.
Schliesslich traten Texas und Patti Smith anstelle von David Bowie auf. Auch Rossellat sah David Bowie mehrmals auftreten. Er erinnert sich an einen Künstler mit «tausend Facetten, mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz».