Moody’s bewertet Ausblick für Schweizer Banken weiterhin als stabil

Schweizer Banken müssen nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s nicht mit grösseren Problemen rechnen. Zwar gebe es Risiken im Zusammenhang mit dem boomenden Immobilienmarkt. Das Volumen der Problemkredite sei derzeit aber gering.

Banken am Zürcher Paradeplatz (Symbolbild) (Bild: sda)

Schweizer Banken müssen nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s nicht mit grösseren Problemen rechnen. Zwar gebe es Risiken im Zusammenhang mit dem boomenden Immobilienmarkt. Das Volumen der Problemkredite sei derzeit aber gering.

Und aufgrund ihrer Erträge und Reserven könnten die Banken auch grössere Verluste verkraften. «Der Ausblick für das Schweizer Bankensystem ist nach wie vor stabil», urteilte die US-Ratingagentur in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht «Banking System Outlook: Switzerland». Insgesamt stehe das Schweizer Bankensystem besser da als Anfang der 1990er-Jahre.

Die Einschätzung eines anhaltend stabilen operativen Umfelds für die Schweizer Banken stützt sich nach Meinung von Moody’s neben den soliden finanziellen Fundamentaldaten der Institute auch auf die Kreditwürdigkeit der Schweizer Eidgenossenschaft («Aaa», Ausblick «stabil») sowie auf die geringe Arbeitslosigkeit von derzeit 2,9 Prozent.

Tiefe Zinsen drücken auf Rentabilität

Anhaltend niedrige Zinsen dürften aber die Rentabilität der eidgenössischen Banken verschlechtern, heisst es im Bericht weiter. Zudem würde ein unerwartet starker Rückgang am Immobilienmarkt zu deutlich höheren Kreditausfallkosten führen.

Schärfere internationale Vorschriften zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung dürften den Vermögensverwaltungsbanken das Geschäft erschweren. Überdies müssten sie mit Geldstrafen und Prozesskosten rechnen.

Allfällige Rettung durch den Bund wahrscheinlich

Die US-Justiz ermittelt derzeit gegen etwa ein Dutzend Schweizer Banken wegen Verdachts auf Beihilfe zu Steuerhinterziehung. Schätzungsweise weitere 80 Institute müssen Schweizer Medienberichten zufolge ebenfalls mit Geldstrafen rechnen, die sich für die ganze Branche auf bis zu zehn Milliarden Dollar belaufen könnten.

«Angesichts der Bedeutung des Bankensektors für die Schweizer Volkswirtschaft und der langen Tradition des Landes als vertrauenswürdiges globales Privatbankenzentrum», könnten angeschlagene Banken im Bedarfsfall aber wohl mit Unterstützung durch den Staat rechnen, erklärte Moody’s.

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