Die Ratingagentur Moody’s stuft die Kreditwürdigkeit Griechenlands auf die niedrigste Stufe C herab. In der am Freitag veröffentlichen Mitteilung verzichtete Moody’s zudem auf einen Ausblick.
Die Herabstufung wurde mit dem kürzlich mit den privaten Gläubigern ausgehandelten Schuldenschnitt für Griechenland begründet. Mit dem Schuldenschnitt müssten Halter von griechischen Staatsanleihen mit über 70 Prozent Verlust rechnen, schrieb Moody’s.
Die griechische Regierung reagierte gelassen auf die erneute Herabstufung. Man habe den Schritt erwartet, sagte ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos am Samstag in Athen. Es sei Sache der Agentur, die Bewertung vorzunehmen. Man ging man aber davon aus, dass eine bessere Bewertung erfolgen werde, sobald der Schuldenschnitt unter Dach und Fach sei.
Moody’s hatte die Bonität des unter Schulden ächzenden Landes bereits früher auf Ramschstatus (Ca) gesenkt und den Ausblick mit „negativ“ angegeben. Damit war bereits eine weitere Herabstufung angedeutet worden.
Zudem war nach dem Schuldenschnitt von vergangener Woche erwartet worden, dass die Ratingagenturen aus technischen Gründen Griechenland vorübergehend für pleite erklären würden. Denn ein Schuldenschnitt bedeutet auch, dass ein Land seine Schulden nicht bedienen kann und damit de facto insolvent ist.
Gefährlich wäre ein Staatsbankrott aber erst, wenn Athen tatsächlich seine laufenden Rechnungen nicht mehr bezahlen kann, also zum Beispiel auch keine Renten oder Gehälter im öffentlichen Dienst. Ziel des Schuldenschnitts und des zweiten Rettungspakets der internationalen Geldgeber für Griechenland ist gerade, einen Staatsbankrott zu verhindern.
Die privaten Gläubiger Griechenlands – Banken, Versicherungen oder Investmentfonds – hatten dabei auf Forderungen in Höhe von 107 Milliarden Euro verzichtet. Dazu sollen sie griechische Staatsanleihen in neue Schuldenpapiere tauschen. Als Reaktion darauf hatte zuerst die Agentur Standard&Poor’s Griechenland auf einen „teilweisen Zahlungsausfall“ herabgestuft.