Verwirrung bei der 89. Oscar-Verleihung: «Moonlight» von Barry Jenkins hat die Auszeichnung für den besten Film gewonnen. Die Präsentatoren hatten am Sonntagabend (Ortszeit) zuerst fälschlicherweise «La La Land» als Gewinner verlesen, die Panne wurde rasch korrigiert.
Casey Affleck wurde mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet worden. Er gewann mit dem Drama «Manchester by the Sea». Damien Chazelle gewann mit seinem Musical «La La Land» den Oscar für die beste Regie. Emma Stone erhielt für ihre Rolle in dem Film die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin. Der Film war insgesamt 14 Mal nominiert.
«The Jungle Book» gewann die Auszeichnung in der Kategorie «Visuelle Effekte». Damit holte einer der Schweizer Beteiligten einen Academy Award. Andrew R. Jones war zusammen mit Robert Legato, Adam Valdez und Dan Lemmon nominiert. Der 44-jährige Jones hat seit 2012 neben dem amerikanischen auch das Schweizer Bürgerrecht und wohnt in Fürigen NW. Für «Jungle Book» hat er bereits einen Bafta erhalten.
Ausserdem war er 2005 für «I, Robot» für einen Oscar nominiert und gewann 2010 den Oscar für «Avatar». Zuvor hatte er bereits zur Crew von «Titanic» gehört.
Drei weitere nominierte Filme mit Schweizer Beteiligung gingen dagegen leer aus. Der Oscar für den besten Live-Action-Kurzfilm ging an «Sing» von Kristof Deák. In der Kategorie war «La femme et le TGV» des 27-jährigen Zürchers Timo von Gunten nominiert.
Auch «Ma vie de Courgette» des 44-jährigen Wallisers Claude Barras in der Sparte Bester Animationsfilm hatte das Nachsehen gegen «Zootopia».
Die minoritäre Schweizer Co-Produktion «I Am Not Your Negro», ein Dokumentarfilm über die Rassendiskriminierung in den USA, erzählt aus der Sicht vom afroamerikanischen Schriftsteller James Baldwin (1924-1987). Der Film wurde von den Genfer Produzenten von «Close up Films» co-produziert, unterlag aber in seiner Kategorie dem Werk «O.J.: Made in America» von Ezra Edelman und Caroline Waterlow.
Auslands-Oscar nach Iran
Der erste Preis des Abends hatte Mahershala Ali für seine Rolle in «Moonlight» als bester Nebendarsteller gewonnen. «The Salesman» des iranischen Regisseur Asghar Farhadi gewann in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film.
Es ist bereits der zweite Oscar für den Iraner Farhadi: 2012 gewann er mit seinem Drama «Nader und Simin – Eine Trennung» ebenfalls die Auszeichnung für den besten nicht-englischsprachigen Film. Der Regisseur kam nicht zu der Preisverleihung – aus Protest gegen die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump.
«The Salesman» erzählt von einem Ehepaar das nach einem brutalen Überfall auf die Frau nicht die Polizei einschaltet, sondern Selbstjustiz übt. Das Werk wird so zu einem Drama um Schuld, Vergebung, Würde und Moral.
Viola Davis gewann den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die 51-jährige, schwarze US-Amerikanerin gewann für ihre Leistung in dem Drama «Fences» von Regisseur Denzel Washington, der auch in dem Film selbst die Hauptrolle spielt. Es ist der erste Oscar für Davis («The Help») und der siebte Oscar für eine schwarze Nebendarstellerin. Das Drama «Fences» ist eine Theateradaption und erzählt von einem afroamerikanischen Paar in den USA der 1950er Jahre.
Der Talkshow-Gastgeber und Komiker Jimmy Kimmel moderiert die Preis-Gala zum ersten Mal.