Moritz Leuenberger kritisiert Swiss-Rückzug aus Basel

Der Präsident der Swiss Luftfahrtstiftung, Moritz Leuenberger, kritisiert den geplanten Rückzug der Schweizer Fluggesellschaft aus Basel-Mülhausen. Die Muttergesellschaft Lufthansa gab kürzlich bekannt, dass die Billigmarke Eurowings den Flughafen anfliegen solle.

Leuenberger sieht den Swiss-Rückzug aus Basel nicht gern (Archiv) (Bild: sda)

Der Präsident der Swiss Luftfahrtstiftung, Moritz Leuenberger, kritisiert den geplanten Rückzug der Schweizer Fluggesellschaft aus Basel-Mülhausen. Die Muttergesellschaft Lufthansa gab kürzlich bekannt, dass die Billigmarke Eurowings den Flughafen anfliegen solle.

Moritz Leuenberger hält nichts von den Plänen der Lufthansa, die Swiss aus Basel abzuziehen. Dies sei genau das, was man vor neun Jahren beim Verkauf der Swiss an die Lufthansa nicht wollte, sagte der ehemalige Verkehrsminister der «Schweiz am Sonntag». «Die Tatsache, dass Swiss-Flüge mit Schweizer Personal ab 2015 durch eine neue Billigairline der Lufthansa mit günstigerem Personal ersetzt werden, lässt sich nicht schönreden.»

Er selbst habe die Nachricht aus den Medien erfahren, sagte Leuenberger. «Da wurde sehr ungeschickt kommuniziert.» Auf den Entscheid habe die Swiss Luftfahrtstiftung aber keinen Einfluss. «Wir sind eine Art Beirat ohne unternehmerische Kompetenzen», sagte er. An der nächsten Sitzung im September werde man das Thema aber mit den Swiss-Verantwortlichen kritisch erörtern.

Die Swiss Luftfahrtstiftung war infolge der Übernahme der Schweizer Airline durch den deutschen Lufthansa-Konzern gegründet worden. Sie hat in erster Linie eine beobachtende Funktion und soll vor allem die Anbindung der Schweiz an den internationalen Luftverkehr im Auge behalten.

Leuenberger will Auftrag der Stiftung anpassen

Vor zehn Jahren hätte der Rückzug aus Basel einen riesigen Aufschrei verursacht, sagte Leuenberger. «Nun äussern sich selbst Basler Politiker positiv.» Als Grund sieht er eine abnehmende Identifikation der Bevölkerung mit der Swiss. «Der Preis und die Verfügbarkeit von Flügen werden wichtiger als das Kreuz auf der Heckenflosse.»

Wo früher die Angst vor Lufthansa dominierten, geht heute die Gefahr von Airlines aus den arabischen Staaten aus. «Die Eigenständigkeit der Swiss und die Anbindung der Schweiz werden heute nicht von Frankfurt bedroht, sondern von den Golfstaaten oder von Istanbul», sagte Leuenberger. Deshalb müsste auch der Auftrag der Stiftung, der im nächsten Jahr ausläuft, in Inhalt und Form dieser Entwicklung angepasst werden, sagte Leuenberger.

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