Mortal Kombat X: Schnipp, schnapp – Rübe ab!

Der neuste Teil der Mortal-Kombat-Reihe ist da und erneut nichts für Kinder und Jugendliche. Einmal mehr fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen. Ob das auch was taugt? Der Testbericht. Prügelspiele sind seit Anbeginn der Videospielära ein unglaublich beliebtes Genre. Wenige Spiele-Reihen haben es geschafft, stets den Wechsel auf eine neue Konsolengeneration zu vollziehen, […]

Wenn Kano böse wird, wirds für den Gegner ziemlich ungemütlich...

Der neuste Teil der Mortal-Kombat-Reihe ist da und erneut nichts für Kinder und Jugendliche. Einmal mehr fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen. Ob das auch was taugt? Der Testbericht.

Prügelspiele sind seit Anbeginn der Videospielära ein unglaublich beliebtes Genre. Wenige Spiele-Reihen haben es geschafft, stets den Wechsel auf eine neue Konsolengeneration zu vollziehen, so etwa Street Fighter oder Tekken.

Und dann gibt eben noch Mortal Kombat. Mortal Kombat ist so etwas wie der «bad guy» unter den Prügelspielen. Wo sich Street Fighter und Co. auf ziemlich harmlose K.O.s beschränken, legt Mortal Kombat erst los. Berüchtigt sind die sogenannten Fatalities – Spielzüge, die nach dem Ende des eigentlichen Kampfes ausgeführt werden und die den Gegner auf höchst gewalttätige Art töten. Aufgrund seiner grenzenlosen Brutalität gilt der erste Teil gar als Grund für die Einführung eines Alters-Ratings in den USA.

Altes Prinzip, neue Grafik

MORTAL KOMBAT X heisst nun also der neuste Streich. Am Prinzip wurde nicht viel geändert: Zwei Kämpfer verhauen sich nach allen Regeln der Kunst und setzen dabei verschiedene Waffen und Zaubersprüche ein. Dazu gesellt sich eine reichlich absurde und auf dem Niveau einer «soap opera» angesiedelte Hintergrundgeschichte. Neben den altbekannten mystischen Reichen, die das Mortal-Kombat-Universum seit jeher definieren, wurden für diesen Teil auch noch die Kinder altbekannter Spielfiguren eingeführt (wer sich auskennt: Die Tochter von Johnny Cage und Sonya, Cassie, spielt eine Hauptrolle). 

Wie es sich für ein Next-Gen-Spiel gehört, wurde die Grafik kräftig verbessert. Die Figuren sind sehr detailliert und im Hintergrund ereignen sich allerhand abwechslungsreiche Geschehnisse. Der Hintergrund ist sogar interaktiv – zum Beispiel kann man eine ältere Passantin einfach packen und dem Gegner anschmeissen. Die gesamte Präsentation kommt mit einer gesunden Portion Selbstironie daher und überzeugt durchs Band. 

Die gesamte Präsentation kommt mit einer gesunden Portion Selbstironie daher.

Ja, MORTAL KOMBAT X ist furchtbar gewalttätig und äusserst eklig. Die Gegner werden regelmässig in ihre Einzelteile zerlegt und Blut fliesst hektoliterweise. Glücklicherweise nimmt sich das Spiel nicht wirklich ernst und viele der Kämpfer sind nicht mal menschlichen Ursprungs. Per (kostenpflichtigem) Download können zum Beispiel die aus dem Kino bekannten Figuren Jason Vorhees (Friday 13th) und der Predator als Spielfiguren heruntergeladen werden. Das macht das Ganze einiges erträglicher – für Jugendliche und Kinder ist das Spiel aber trotzdem keinesfalls geeignet.

Die Hauptstory hat man zwar innert ein paar Stunden durch. Dank unzähligen Spielmodi wie Living Towers, bei denen jede Stunde neue Herausforderungen erscheinen oder den Faction Wars, bei denen man online für eine Fraktion Punkte erobern kann, bietet MORTAL KOMBAT X aber sehr viel Abwechslung und Langzeitmotivation. 

Am meisten Spass macht es logischerweise, wenn man sich mit Freunden vor dem TV kloppt. Hier trumpft das Spiel mit unglaublicher Ehrgeizsteigerung («Na warte, dir werd ichs zeigen!») und Spannung auf. Das funktioniert sogar bei Seniorinnen und Senioren wie man hier sehen kann:

 

Weniger begeistert sind die älteren Damen und Herren dann allerdings, wenn ihnen die Fatalities gezeigt werden (aus Rücksicht auf allfällige jüngere Leserinnen und Leser werde ich den Link nicht publizieren).

Weil es trotz (oder gerade wegen?) grotesker Gewalt irgendwie Spass (nicht ohne schlechtes Gewissen und leichte Ekelgefühle) macht, gibts einen Spieltrieb-Faktor von 8 von 10 Punkten.

Titel: Mortal Kombat X

Plattform: PS3, PS4, XBOX ONE, XBOX 360, PC

Spieler: 1–2

Altersfreigabe: PEGI ab 18 Jahren

Preis: ca. 69 Franken

Das Cover.

Das Cover.

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