Moskau gedenkt mit Militärparade des Endes des zweiten Weltkriegs

Mit einer gewaltigen Militärparade hat Russland am Mittwoch den Sieg über Hitler-Deutschland vor 67 Jahren gefeiert. Der neue Präsident Wladimir Putin nahm gemeinsam mit dem am Vortag ernannten Regierungschef Dmitri Medwedew die traditionelle Parade ab.

Putin nimmt die Parade auf dem Roten Platz in Moskau ab (Bild: sda)

Mit einer gewaltigen Militärparade hat Russland am Mittwoch den Sieg über Hitler-Deutschland vor 67 Jahren gefeiert. Der neue Präsident Wladimir Putin nahm gemeinsam mit dem am Vortag ernannten Regierungschef Dmitri Medwedew die traditionelle Parade ab.

Die Sowjetunion habe bei der Beendigung des Zweiten Weltkrieges eine Schlüsselrolle gespielt, sagte Putin in einer Ansprache vor zahlreichen Veteranen und Sowjetpolitikern, darunter der letzte sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow.

Russland habe deshalb auch heute noch das „moralische Recht“, seine Haltungen auf der internationalen Bühne „prinzipientreu und entschlossen“ zu vertreten, sagte Putin.

Moskau werde für seine sicherheitspolitischen Positionen in der internationalen Politik eintreten. Sein Land werde alles für eine „friedliche und sichere Zukunft“ tun, versprach Putin zwei Tage nach seinem Amtsantritt.

Militärische Machtdemonstration

Bei der Parade marschierten rund 14’000 Soldaten über den Roten Platz. Zahlreiche Panzer und atomwaffenfähige Raketen wurden aufgefahren, um die militärische Stärke Russlands zu demonstrieren.

Für trockenes Wetter sorgte ein Spezialeinsatz der Luftwaffe: Vier Flugzeuge versprühten vor der Parade wolkenbildende Chemikalien, damit Regen fiel, bevor er das Stadtzentrum erreichte.

Auch Kriegsveteranen kamen zur Parade, altersgebeugt und mit vielen Orden geschmückt. „Euer Mut und eure Fähigkeit, euer Heimatland zu verteidigen, wird niemals in die Vergangenheit entschwinden, sondern ein Gütezeichen für Moral, Patriotismus und Sinn für Bürgerpflicht in den Augen der jüngeren Generation bleiben“, sagte Putin.

Zum Abschluss flogen fünf Mi-8-Militärhelikopter über die Basilius-Kathedrale. Russland hatte die Feiern im sowjetischen Stil 2008 wieder aufgenommen.

26 Millionen Opfer

Die Siegesparade am 9. Mai in Moskau ist Höhepunkt der jährlichen Feiern zum Sieg über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Schätzungen zufolge wurden im „Grossen Vaterländischen Krieg“ zwischen 1941 und 1945 insgesamt etwa 26,6 Millionen Sowjetbürger getötet, darunter 8,7 Millionen Soldaten.

Damit beklagte die Sowjetunion mehr Opfer als jedes andere Land. Nach aktuellen Angaben leben im grössten Land der Erde noch 3,4 Millionen Kriegsveteranen.

Dass Russland den Sieg über Hitler einen Tag später als die Westalliierten feiert, liegt an der Zeitverschiebung. Der Beginn der Waffenruhe war 1945 auf den 8. Mai um 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit festgelegt worden. In Moskau war es da 1 Uhr – am 9. Mai.

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