Russland hat eine Lieferung von Kampfhelikoptern an Syrien ausgesetzt. Angesichts der eskalierten Lage in Syrien würden die drei Helikopter und ein Luftabwehrsystem zunächst nicht an Damaskus übergeben, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Freitag unter Berufung auf Militärkreise.
Wenn sich „die Lage normalisiert“ habe, würden die Rüstungsgüter aber wie geplant geliefert. Der Kaufvertrag zwischen Moskau und Damaskus war 2008 geschlossen worden, lange vor dem im März 2011 begonnenen Aufstand gegen Staatschef Baschar al-Assad.
Russland war im Juni mit dem Versuch gescheitert, die Helikopter mit einem Frachter nach Syrien zu bringen. Das Schiff „Alaed“ musste in britischen Gewässern umkehren, nachdem bekannt geworden war, dass es aufgerüstete und reparierte Kampfhelikopter für Syrien an Bord hatte.
Russland weist Vorwürfe zurück
Russland wies derweil Vorwürfe einer Blockadehaltung in der Syrien-Frage zurück. „Versuche des Westens, Russland für die Eskalation des Konflikts verantwortlich zu machen, sind absolut unannehmbar“, sagte der Sprecher des Aussenministeriums, Alexander Lukaschewitsch, am Freitag in Moskau.
„Der Westen sollte sich statt mit Unterstellungen mit einer politischen Lösung des Konflikts beschäftigen“, sagte er laut Interfax. Politische Vorstösse in den USA, die Zusammenarbeit mit dem russischen Rüstungsunternehmen Rosoboronexport einzustellen, bezeichnete Lukaschewitsch als „Rache“ für Moskaus Waffenlieferungen an Damaskus.