Nach fremdenfeindlichen Krawallen in Moskau will die russische Hauptstadt härter gegen irreguläre Gastarbeiter vorgehen. Bis zum Jahresende seien alle Wohnungen der Millionenmetropole zu überprüfen, befahl Polizeichef Anatoli Jakunin am Freitag.
«Es darf in der Stadt keinen einzigen Ort geben, an dem illegale Migranten Zuflucht finden», hiess es in einer Mitteilung. Die Ausschreitungen waren am vergangenen Wochenende nach der Tötung eines jungen Russen durch einen Kaukasier ausgebrochen. Ein Mann aus der Südkaukasusrepublik Aserbaidschan habe die Tat gestanden, sagte ein Behördensprecher.
Bislang seien fast 3500 Wohnungen durchsucht und zahlreiche Verstösse festgestellt worden. So seien allein in einer Unterkunft fast 200 Menschen gemeldet gewesen, sagte Jakunin.
Die Polizei solle künftig jeden Freitag mit Grosseinsätzen Jagd auf Illegale machen. Dabei würden auch private Sicherheitsdienste und Freiwillige eingebunden, kündigte Jakunin an. Beobachter warnten daraufhin vor brutalen Übergriffen auf Gastarbeiter aus dem Kaukasus und Zentralasien, die bei vielen Russen verhasst sind.