Die Frauen der kremlkritischen Punkband Pussy Riot bleiben auch nach ihrer Entlassung aus dem Straflager im russischen Kulturbetrieb unerwünscht. Eine mit internationalen Preisen ausgezeichnete US-Doku darf im staatlichen Gogol-Zentrum in Moskau nicht gezeigt werden.
Das teilte Kulturdezernent Sergej Kapkow der Agentur Interfax zufolge dem Zentrum in einem Brief mit. Staatliche Institutionen sollten sich nicht an «Provokationen» beteiligen, hiess es zur Begründung.
Der Leiter des Gogol-Zenturms, Kirill Serebrennikow, erwiderte, er könne das Verbot des für Sonntag geplanten Films «Pussy Riot: A Punk Prayer» nicht verstehen.
Die Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina waren vor wenigen Tagen nach 20 Monaten aus dem Straflager entlassen worden. Die wegen Rowdytums verurteilten Frauen kamen im Zuge einer Massenamnestie frei.
Wieder in Freiheit kündigten die Frauen weitere Aktionen gegen Präsident Wladimir Putin an. Sie hatten 2012 in einer Kirche gegen das «autoritäre System» Putins protestiert. Ihr Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt.