Auch ein Jahr nach dem Massaker im US-amerikanischen Newtown mit 27 Toten sind die Motive des Amokläufers unklar. Diese Frage «dürfte unglücklicherweise niemals schlüssig beantwortet werden», erklärte die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Connecticut.
Ein am Montag veröffentlichte Bericht bestätigte, dass der 20-jährige Täter Adam Lanza psychische Probleme und zudem eine Waffen-Obsession hatte. Er habe allein gehandelt, aber zuvor keine Hinweise auf die Tat gegeben. Die Waffen habe er von seiner Mutter erhalten.
Das Verbrechen hatte die USA erschüttert. Lanza hatte am 14. Dezember 2012 die Grundschule Sandy Hook in Newtown überfallen, 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Erwachsene erschossen. Anschliessend tötete er sich selbst. Auch seine Mutter wurde erschossen in ihrem Wohnhaus aufgefunden.
Keine schärferen Gesetze
Präsident Barack Obama hatte darauf die Initiative ergriffen, um schärfere Waffengesetze durchzusetzen. Er wollte besonders gefährliche Sturmgewehre verbieten, die Amokläufer häufig verwenden.
Ausserdem sollten Waffenkäufer einer strengeren Kontrolle unterworfen werden. Doch die mächtige Waffenlobby mobilisierte gegen solche Gesetzesänderungen. Obama fand im Kongress keine Mehrheit. Widerstand leisteten vor allem die Republikaner, die traditionell der mächtigen Waffenlobby NRA nahestehen.
Aber auch mehrere Senatoren von Obamas Demokraten aus ländlich geprägten Bundesstaaten stellten sich gegen die Reform. Das Recht auf Waffenbesitz ist in der US-Verfassung verankert. In den Vereinigten Staaten gibt es geschätzte 300 Millionen Schusswaffen im Privatbesitz.