Enttäuschendes Wochenende für die Schweizer Moto2-Fahrer in Brünn: Tom Lüthi muss wegen einer Gehirnerschütterung passen und Dominique Aegerter, Robin Mulhauser und Jesko Raffin bleiben ohne Punkte.
Der Sieg im verregneten Moto2-GP von Tschechien ging an Jonas Folger. Der Deutsche, der nächstes Jahr in der MotoGP-Kategorie fahren wird, gewann in Brünn mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem Spanier Alex Rins. Dritter wurde der Brite Sam Lowes (9,021 Sekunden zurück).
Als bester Schweizer klassierte sich Dominique Aegerter nur im 17. Rang. Der Berner kam mit der nassen Strecke nicht zurecht, büsste mehr als eine Minute ein und blieb im elften Saisonrennen zum zweiten Mal ohne Punkte. Auch der Freiburger Robin Mulhauser (22. Platz) und der Zürcher Jesko Raffin (24.) verpassten die Top 15 sehr deutlich.
Nicht am Start befand sich Tom Lüthi. Der 29-jährige Berner war am Vortag im Qualifying schwer gestürzt. Er erlitt dabei eine Gehirnerschütterung. Lüthi, der die Nacht zur Beobachtung im Spital verbringen musste, verspürte am Morgen nach dem Sturz noch Kopfschmerzen. Geplant ist, dass er am Sonntagabend in die Schweiz zurückfliegt.
In der WM-Wertung büsste Leader Johann Zarco viele Punkte ein. Der Titelverteidiger aus Frankreich, der sich in Brünn nur im 11. Rang klassierte, führt noch mit 19 Punkten Vorsprung vor Rins (181: 162). Lüthi fiel mit 106 WM-Punkten hinter Folger, der zu seinem fünften GP-Sieg kam, in den 5. Rang zurück. Auch Aegerter, mit 71 Punkten Neunter, büsste im Osten Tschechiens eine Position ein.
Sensationssieg in der MotoGP-Klasse
Cal Crutchlow gewann beim Grand Prix von Tschechien sein erstes Rennen in der MotoGP-Klasse. Der 30-jährige Brite von der Isle of Man, der für das italienische Honda-Privatteam von Lucio Cecchinello fährt, setzte sich auf abtrocknender Strecke in Brünn überraschend mit über sieben Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Valentino Rossi durch.
Der Spanier Marc Marquez klassierte sich mit fast zehn Sekunden Rückstand als Dritter. Titelverteidiger Jorge Lorenzo konnte einmal mehr in dieser Saison im Regen nicht mithalten. Der Spanier verpasste als 17. mit einer Runde Rückstand die Punkteränge.
In der WM-Wertung der Königsklasse vergrösserte Marquez den Abstand auf seinen ersten Verfolger. Der Honda-Werkfahrer liegt nun mit 53 Punkten Vorsprung vor Rossi, der seinen Yamaha-Teamkollegen Lorenzo überholte.
Einen britischen Premierensieger gab es auch in der Moto3-Kategorie. Der Schotte John McPhee triumphierte im Regen mit fast neun Sekunden Vorsprung. WM-Leader Brad Binder aus Südafrika stürzte in Führung liegend.
Brünn. Grand Prix von Tschechien. MotoGP (22 Runden à 5,403 km/118,866 km): 1. Cal Crutchlow (GBR), Honda, 47:44,290 (149,3 km/h). 2. Valentino Rossi (ITA), Yamaha, 7,298 Sekunden zurück. 3. Marc Marquez (ESP), Honda, 9,587. Ferner: 17. Jorge Lorenzo (ESP), Yamaha, eine Runde zurück. – Schnellste Runde: Crutchlow (9.) in 2:08,216 (151,7 km/h). – 20 Fahrer gestartet, 17 klassiert.
WM-Stand (11/18): 1. Marquez 197. 2. Rossi 144. 3. Lorenzo 138 Ferner: 10. Crutchlow 66.
Moto2 (20 Runden/108,06 km): 1. Jonas Folger (GER), Kalex, 45:30,342 (142,4 km/h). 2. Alex Rins (ESP), Kalex, 5,175. 3. Sam Lowes (GBR), Kalex, 9,021. Ferner: 11. Johann Zarco (FRA), Kalex, 36,754. 17. Dominique Aegerter (SUI), Kalex, 1:01,767. 22. Robin Mulhauser (SUI), Kalex, 1:16,851. 24. Jesko Raffin (SUI), Kalex, 1:43,708. – Schnellste Runde: Folger (11.) in 2:14,528 (144,5 km/h). – 28 Fahrer gestartet, 25 klassiert.
WM-Stand (11/18): 1. Zarco 181. 2. Rins 162. 3. Lowes 137. 4. Folger 108. 5. Lüthi 106. Ferner. 9. Aegerter 71. 24. Raffin 10. 28. Mulhauser 4.
Moto3 (19 Runden/102,657 km): 1. John McPhee (GBR), Peugeot, 45:36,087 (135,0 km/h). 2. Jorge Martin (ESP), Mahindra, 8,806. 3. Fabio Di Giannantonio (ITA), Honda, 9,777. – Schnellste Runde: Brad Binder (RSA/11.), KTM, in 2:21,567 (137,3 km/h). – 33 Fahrer gestartet, 24 klassiert. – Ausgeschieden: u.a. Brad Binder.
WM-Stand (11/18): 1. Binder 179. 2. Jorge Navarro (ESP), Honda, 118. 3. Enea Bastianini (ITA), Honda, 94.
Nächstes Rennen: Grand Prix von Grossbritannien in Silverstone am 4. September