In Moutier BE haben die Projurassier in der Nacht auf Montag zum Teil bis in die Morgenstunden das Ja des Stimmvolks zum Anschluss an den Kanton Jura gefeiert. Im heute noch bernjurassischen Städtchen galt eine Freinacht.
Am frühen Montagmorgen war der Platz vor dem Rathaus von Moutier von Plasikbechern und anderem Abfall übersät, wie ein Augenschein zeigte. Ein paar letzte Nimmermüde tanzten zu Musik aus einem Lautsprecher auf Rädern.
Das Fest hatte am Abend zuvor beim «Hôtel de la Gare» beim Bahnhof begonnen, dem «Stamm» der Autonomisten. Die Anhänger des Anschlusses von Moutier an den Kanton Jura zogen dann in einem Umzug zum Rathaus, voraus die Jugendorganisation der Autonomisten, die Béliers. Weit über tausend Menschen versammelten sich auf dem Rathausplatz.
Am Rathaus fügten die Projurassier der bereits hängenden Jura-Fahne eine weitere, grosse hinzu. Anschliessend sprachen mehrere Redner zu den begeisterten Menschen – viele von ihnen hatten eine Jura-Fahne umgehängt.
«Alte Gräben zuschütten»
Sowohl Valentin Zuber, Sprecher des Komitees «Moutier, Ville Jurassienne», wie auch der Stadtpräsident von Moutier, Marcel Winistoerfer, riefen dazu auf, den Probernern die Hand zu reichen und alte Gräben zuzuschütten.
Nathalie Barthoulot, Präsidentin der jurassischen Regierung, überreichte Winistoerfer als Geschenk eine neue Karte des Kantons Jura – das Gemeindegebiet von Moutier bereits hinzugefügt.
Die Berner Kantonspolizei gab auf Anfrage bekannt, Umzug und Festivitäten seien aus polizeilicher Sicht ruhig verlaufen. Auch sonst habe es in der Nacht aus polizeilicher Sicht keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte eine Mediensprecherin am Montagmorgen.
Immer wieder waren in der Nacht auf Montag in Moutier Autos zu sehen oder hören, deren Lenker hupten und deren Beifahrer Jura-Fahnen zu den Fenstern hinaus hielten.