Mubarak bleibt trotz Entscheidung über Ende der U-Haft im Gefängnis

Die ägyptische Justiz hat die Freilassung unter Auflagen des ehemaligen Machthabers Husni Mubarak angeordnet. Der Entscheid betrifft das Verfahren um den gewaltsamen Tod hunderter Demonstranten. Mubarak bleibt jedoch in Haft – wegen weiterer hängiger Verfahren.

Husni Mubarak auf einem Spitalbett (Archiv) (Bild: sda)

Die ägyptische Justiz hat die Freilassung unter Auflagen des ehemaligen Machthabers Husni Mubarak angeordnet. Der Entscheid betrifft das Verfahren um den gewaltsamen Tod hunderter Demonstranten. Mubarak bleibt jedoch in Haft – wegen weiterer hängiger Verfahren.

Das berichtete der ägyptische TV-Sender Nile News am Montag. Mubarak sitzt seit April 2011 in Untersuchungshaft. Sein Anwalt hatte die Freilassung beantragt, da die gesetzlich vorgesehene Maximaldauer von zwei Jahren für Untersuchungshaft bereits erreicht sei.

Mubarak bleibt aber trotz dieses Entscheids in Haft, denn die Staatsanwaltschaft hatte unlängst wegen eines Korruptionsverfahrens Untersuchungshaft für Mubarak beantragt.

Der 84-jährige Mubarak hatte die Ägypter am Samstag mit seinem offensichtlich guten Gesundheitszustand überrascht. Er hatte sich zur Eröffnung eines zweiten Prozesses im Verfahren wegen der mehr als 800 getöteten Demonstranten auf einem Krankenbett mit frisch gefärbtem Haar und selbstbewusstem Lächeln gezeigt.

Am Montag marschierten vor dem Gerichtssaal in Kairo mehrere Dutzend Mubarak-Anhänger auf. Sie trugen Plakate mit der Aufschrift: «Entschuldigung, oh Präsident!»

Mubarak war in einem ersten Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde jedoch später wegen Verfahrensmängeln aufgehoben. Deshalb wird jetzt neu verhandelt. Allerdings trat am Samstag der Richter zurück, was zu einer neuen Verzögerung führt.

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