Ägypten ist bereit, den Mubarak-Kritiker und früheren Offizier des Nachrichtendienstes Mohammed al-Ghanam wieder aufzunehmen. Der aus seinem Land Geflüchtete sitzt im Genfer Gefängnis Champ-Dollon, weil er von der Psychiatrie als gefährlich eingestuft wird.
Ägypten wartet laut seinem Botschafter in der Schweiz, Magdi Galal Sharawi, auf Klärung von Al-Ghanams Status in der Schweiz und hat sich in dieser Absicht an das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) gewendet, wie er gegenüber den Westschweizer Zeitungen „La Liberté“ und „Le Courrier“ vom Freitag erklärte. Man warte noch auf Antwort.
Nach Angaben aus dem EDA wird Al-Ghanam im Gefängnis Champ-Dollon therapeutisch behandelt, weil die Psychiatrie ihn als gefährlich einstuft. Im Jahr 2005 war der Ägypter, der vor elf Jahren in die Schweiz flüchtete und Asyl erhielt, mit einem Messer in den Korridoren der Universität Genf gefasst worden. Er behauptete, vom ägyptischen Geheimdienst verfolgt zu werden.
Al-Ghanam hatte 1998 seinen Posten im Innenministerium in Kairo verlassen müssen, nachdem er weit verbreitete Korruption bei der wPolizei sowie Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt hatte. Danach fühlte er sich bedroht.