Der Gesundheitszustand des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak verschlechtert sich offenbar weiter. Die Ärzte hätten zweimal einen Defibrillator einsetzen müssen, teilte ein Sprecher des Gefängnisspitals Tora südlich von Kairo am Montag mit.
Der Ex-Machthaber, der seit seiner Verurteilung wegen Beihilfe zur Tötung Hunderter Demonstranten im Gefängnisspital Tora südlich von Kairo untergebracht ist, verliere immer wieder das Bewusstsein. Zudem werde der frühere Machthaber intravenös mit Flüssigkeit versorgt. Nach Angaben von ägyptischen Beamten leidet Mubarak an Bluthochdruck, Depressionen und Atemschwierigkeiten.
Mubaraks Söhne Gamal und Alaa seien auf der Intensivstation der Klinik an der Seite ihres Vaters, hiess es am Montag. Die Söhne werden ebenfalls in dem Gefängnisspital festgehalten, wo sie auf den Beginn eines Prozesses gegen sie wegen Insiderhandels warten.
Unruhige Zeiten
Die schweren gesundheitlichen Probleme des früheren Präsidenten kommen zu einer politisch unruhigen Zeit in Ägypten. In wenigen Tagen findet die Stichwahl um das Präsidentenamt statt, um den Nachfolger Mubaraks zu bestimmen, der im Februar vorigen Jahres zurückgetreten war. Bei einem der Kandidaten handelt es sich um Ahmed Schafik, einst Ministerpräsident unter Mubarak.
Mubaraks Tod würde das endgültige Ende eines Kapitels in der Geschichte Ägyptens bedeuten, das das Land spaltete. Mubarak war 29 Jahre an der Macht.
Seine Herrschaft war unter anderem von Korruption und polizeiliche Brutalität geprägt. Anfang des Monats wurde der Ex-Präsident wegen seiner Rolle bei der Tötung Hunderter Demonstranten während des Volksaufstands gegen ihn zu lebenslanger Haft verurteilt.