Aufgrund einer Reglerstörung im internen Wasserkreislauf ist am Montagmorgen der Reaktor des AKW Mühleberg automatisch abgeschaltet worden. Er befindet sich nach Angaben der Betreiberin BKW in einem sicheren Zustand. Die Ursache wird derzeit abgeklärt.
«Das ist ein aussergewöhnliches Ereignis», sagte BKW-Sprecherin Murielle Clerc am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es komme sehr selten zu einer automatischen Schnellabschaltung der Anlage. Das letzte Mal sei dies im Jahr 2012 der Fall gewesen. Ob die Störung im Wassersystem mit der erhöhten Temperatur der vergangenen Tage zusammenhänge, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Es sei keine erhöhte Menge an Radioaktivität freigesetzt worden, schreibt die BKW in ihrer Mitteilung. Die zuständige Behörde, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), sei umgehend informiert worden.
Die AKW-Mitarbeiter setzten derzeit alles daran, die Ursache möglichst schnell abzuklären und die Störung zu beheben, sagte die Unternehmenssprecherin weiter. Im Idealfall könne die Anlage am Montagabend wieder angefahren werden – zuvor müsse das Ensi aber grünes Licht dazu geben.
Auf die Stromversorgung in der Region hat der Ausfall des Mühleberg-Reaktors laut der BKW-Sprecherin derzeit keine Auswirkung. Diese könne anderweitig sichergestellt werden.
Mühleberg ist seit 1972 am Netz und nach den AKW Beznau I (1969) und Beznau II (1971) das drittälteste Atomkraftwerk der Schweiz. Die Anlage soll 2019 endgültig ausser Betrieb genommen werden.