Er bleibt in der Bundesliga der Null-Tore-Mann beim FC Bayern. Thomas Müller trifft nicht mehr. Pfosten statt Siegtor im Spitzenspiel, die Münchner müssen sich mit dem Remis gegen Hoffenheim begnügen.
Es müllert einfach nicht mehr beim FC Bayern. Angefressen verliess Thomas Müller die Münchner Arena. Seine Torflaute geht auch nach dem zehnten Bundesliga-Spieltag weiter; statt zum erlösenden Münchner Sieg traf der Weltmeister aus sechs Metern in der Nachspielzeit nur den Pfosten. «Die Scheisse klebt so ein bisschen an meinem Stiefel», redete Müller nach dem 1:1 des Rekordmeisters im Spitzenspiel gegen Hoffenheim nicht drumherum. «Meine Krawatte ist natürlich dementsprechend gross.»
Null Tore in der Bundesliga, null Tore im DFB-Pokal, immerhin zwei Treffer in der Champions League lautet die aktuelle Bilanz. 20, 7, 4 war die Gesamtausbeute der vergangenen Saison. «Es ist nicht so, dass man nachdenklich wird, aber jetzt gerade bin ich schon ziemlich schlecht gelaunt», fasste der tapfere Müller sein nächstes Frusterlebnis am Samstag zusammen. Auch ein Kopfball aus bester Position fand nicht das Ziel (80.). Bayern-Dusel ist etwas anderes.
Pfosten Müller, Pfosten Mats Hummels – die Schlussphase der Toppartie hatte es in sich. «Am Ende des Tages hatten wir vielleicht etwas Pech mit den zwei Pfostenschüssen. Es ist nicht leistungsungerecht 1:1 ausgegangen», bilanzierte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Der frühere Weltklasse-Stürmer fühlt besonders mit Müller, dessen bislang letztes Bundesligator über ein halbes Jahr oder elfeinhalb Stunden Einsatzzeit her ist. «Es fällt natürlich schon auf, dass seit diesem verschossenen Elfmeter gegen Atletico Madrid irgendwo ein bisschen der Wurm drin ist und er Pech hat», sagte Rummenigge.
Seit seinem verschossenen Penalty im dem Halbfinal-Rückspiel gegen Atletico Madrid Anfang Mai, der letztlich den Finaleinzug kostete, hakt es bei Müller. Ob aus dem Spiel oder vom Elfmeterpunkt, von dem er in diesem Jahr wiederholt scheiterte. Auch bei der EM blieb er ohne Torerfolg. Dass es in so einer traumhaften Karriere auch einmal eine Durststrecke gibt, ist aber kein Grund zur Sorge. «Ich habe ihm gesagt, ich hatte auch mal zehn Spiele als Europas Fussballer des Jahres ohne Treffer. Da muss man einfach arbeiten, arbeiten, arbeiten und irgendwann schiesst man dann wieder drei Tore», sagte Rummenigge. «Das wird er demnächst haben, das kann ich ihm schon voraussagen.»