Nationalrat Philipp Müller (AG) und Ständerat Pankraz Freitag (GL) haben offiziell ihr Interesse am Parteipräsidium der FDP angemeldet. Die Delegierten entscheiden am 21. April, wer die Nachfolge des abtretenden Präsidenten Fulvio Pelli antritt.
Die Findungskommission, die von alt Nationalrätin Martine Brunschwig Graf geleitet wird, zeigte sich erfreut über die Kandidaturen. Mit Müller und Freitag interessierten sich zwei „erfahrene und einflussreiche“ Politiker für das Parteipräsidium.
Der Generalunternehmer Philipp Müller vertritt den Kanton Aargau seit 2003 im Nationalrat. Der 59-Jährige machte in jüngster Zeit insbesondere mit Forderungen nach einer schärferen Ausländerpolitik auf sich aufmerksam. Daneben setzte er sich für die „Too-big-to-fail“-Vorlage und eine Weissgeldstrategie ein.
Der ebenfalls 59-jährige Mathematiker Pankraz Freitag sitzt seit März 2008 in der kleinen Kammer. Zuvor war er während zehn Jahren Glarner Regierungsrat. Freitag trete „entschlossen für einen sparsamen Bundeshaushalt ein“, teilte die Partei mit. Er habe sein Interesse angemeldet, nachdem er von „verschiedenster Seite“ angefragt worden sei, sagte Freitag auf Anfrage.
Noch keine definitive Kandidatur
Ob die beiden Interessenten auch tatsächlich kandidieren, ist noch offen. Er werde sich nun diese Woche mit der Findungskommission zum Gespräche treffen und anschliessend den definitiven Entscheid fällen, sagte Freitag zur Nachrichtenagentur sda.
Müller seinerseits hatte sich in der „NZZ am Sonntag“ mit den Worten zitieren lassen, er wolle „kein Duell“ und sein Wille, das Präsidium zu übernehmen, werde überschätzt.
Neben den beiden offiziellen Interessenten galten auch die neu in den Ständerat gewählte St. Gallerin Karin Keller-Sutter und der Zürcher Nationalrat Ruedi Noser als mögliche Kandidaten für die Pelli-Nachfolge.
Während Keller-Sutter eine Kandidatur schon früh ausgeschlossen hatte, hielt sich Noser stets bedeckt. Auch am Montag wollte er sich auf Anfrage nicht zur Frage äussern.
Der neue Parteipräsident müsse neben einem „ausgewiesenen Engagement für liberale Politik“ auch „Charisma und wirtschaftliche Unabhängigkeit“ mitbringen, teilte die Partei mit. Ausserdem werde ein grosses zeitliches Engagement von wöchentlich rund 30 Stunden erwartet.