Die massiven Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben die Münchener Rück im dritten Quartal 2011 viel stärker belastet als zunächst gedacht. Der Überschuss sei um gut 62 Prozent auf 286 Mio. Euro gefallen, teilte der weltgrösste Rückversicherer am Dienstag mit.
Hauptgrund für das schlechte Abschneiden war das Kapitalanlageergebnis, das um 39 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro sank. Hier hatten die Experten rund 300 Mio. Euro mehr erwartet. Im dritten Quartal waren die Aktienkurse weltweit gefallen, ausserdem standen viele Staatsanleihen wegen der überbordenden Schulden unter Druck.
Die Münchener Rück musste erneut griechische Staatsanleihen in ihrem Wert korrigieren – und zwar um 230 Mio. Euro, wovon 45 Mio. als negativer Ergebniseffekt hängenblieb.
Mit dem Ergebnis im dritten Quartal hat sich die Münchener Rück aus der Verlustzone gekämpft. So stand nach den ersten neun Monaten unter dem Strich ein Gewinn von 75 Mio. Euro – 96 Prozent weniger als im Vorjahr. Extrem hohe Belastungen aus Naturkatastrophen hatten die Münchener Rück zu Jahresbeginn tief in die roten Zahlen gedrückt.
Vor allem die verheerenden Erdbeben in Japan und Neuseeland sowie die Überschwemmungen im australischen Brisbane hatten der ganzen Branche zugesetzt. Die Münchener Rück kosteten grosse Naturkatastrophen von Januar bis September 3,6 Mrd. Euro.
Ruhiges drittes Quartal
Das dritte Quartal verlief in dieser Hinsicht vergleichsweise ruhig. Hurrikan „Irene“ belastete die Münchener Rück mit 195 Mio. Euro, bei versicherten Schäden von insgesamt etwa sieben Milliarden Dollar. „Irene“ hatte Ende August – als erster Hurrikan seit drei Jahren – wieder die US-Küste getroffen.
Die schlimmsten Befürchtungen trafen allerdings nicht ein, vor allem die Metropole New York kam halbwegs glimpflich davon. Die Überschwemmungen in Kopenhagen im Juli schlugen zudem mit rund 50 Mio. Euro zu Buche.