Mütter in der Schweiz zählen zu den ältesten in Europa

Die Frauen in der Schweiz werden immer später Mutter. Europaweit lassen sich nur die Italienerinnen mit der Geburt ihres ersten Kindes noch etwas länger Zeit als sie.

Neugeborene in der Schweiz haben immer ältere Mütter. Nur in Italien und Spanien kommen Erstgebärende auf ein ähnlich hohes Durchschnittsalter. (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Frauen in der Schweiz werden immer später Mutter. Europaweit lassen sich nur die Italienerinnen mit der Geburt ihres ersten Kindes noch etwas länger Zeit als sie.

Im Jahr 2015 waren Mütter hierzulande bei der Erstgeburt durchschnittlich 30,7 Jahre alt. Wie eine am Donnerstag publizierte Erhebung von Eurostat zeigt, liegt die Schweiz damit gleichauf mit Spanien an zweiter Stelle. Die Italienerinnen kommen auf 30,8 Jahre. Über 30 waren Erstgebärende sonst nur noch in Luxemburg und Griechenland.

Die jüngsten Mütter leben gemäss der europäischen Statistikbehörde in Bulgarien, Rumänien und Lettland. Dort betrug das Durchschnittsalter bei der Erstgeburt 2015 rund 26 Jahre. Im EU-Mittel erreichte es knapp 29 Jahre (28,9).

Immer weniger junge Mütter

Dass sich der Nachwuchs immer später einstellt, ist kein neues Phänomen. Seit Beginn der 1970er-Jahre ist besonders der Anteil der jungen Mütter in der Schweiz stark rückläufig. Entfielen damals noch ein Drittel aller Geburten auf Frauen unter 25, so waren es 2015 nur noch gut 7 Prozent.

Umgekehrt hat sich der Anteil der 35-jährigen oder älteren Mütter im gleichen Zeitraum fast verdreifacht, von gut einem Zehntel auf über 30 Prozent. Nach neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hielt der Trend zur späteren Mutterschaft auch 2016 an: Mit 30,9 Jahren könnte das Alter der Erstgebärenden mittlerweile sogar jenes von Italien übertroffen haben.

Was die Geburtenziffer betrifft, so klassierte sich die Schweiz 2015 mit 1,5 Kindern pro Frau im europäischen Mittelfeld. Von den EU-Ländern erreichten mit knapp zwei Lebendgeburten pro Frau nur Frankreich und Irland annähernd jenen Wert, der in den Industrieländern erforderlich ist, damit die Bevölkerungsgrösse ohne Migration konstant bleibt (2,1).

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