Mütter aus der Walliser Gemeinde Grône haben am Donnerstag den Kampf gegen die umstrittene Hochspannungsleitung von 380 Kilovolt zwischen Chamoson und Chippis aufgenommen. Sie fürchten um die Gesundheit ihrer Kinder.
Sie forderten den Schweizer Stromnetzbetreiber Swissgrid dazu auf, nochmals eine im Boden vergrabene Leitung in Betracht zu ziehen, wie sie am Donnerstag mitteilten. Die Vereinigung «Schützen wir unsere Kinder vor Hochspannungsleitungen» wurde von fünf Müttern gegründet.
Sie wurden in einer online-Petition bereits von 4500 Personen unterstützt. Ihr Kampf richtet sich vor allem gegen geplante Hochspannungsmasten in der Nähe der Schule von Grône. Deren 700 Schülerinnen und Schüler blieben bis zu 10 Jahre den schädlichen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt, erklärten die Mütter.
Mit der 380-Kilovolt-Leitung soll eine Lücke im Schweizer Übertragungsnetz geschlossen werden. Das Wallis ist in Richtung Genf bisher erst ab Chamoson ans nationale und internationale Hochspannungsnetz angeschlossen.
Jahrelanges Tauziehen um Stromleitung
Seit Jahren gibt es juristische Streitigkeiten um den Abschnitt zwischen Chamoson und Chippis. Das Bundesgericht bewilligte die Hochspannungsleitung im Juni 2013. Eine ganze oder teilweise Verkabelung im Boden komme aus technischen Überlegungen und aus Kostengründen nicht in Frage, hielten die Lausanner Richter fest.
Obwohl das Bundesamt für Energie den Bau der Hochspannungsleitung bewilligte, wird noch nicht gebaut. Das Bundesverwaltungsgericht erteilte Ende Mai Beschwerden gegen die Stromleitung aufschiebende Wirkung. Der Entscheid in der Sache steht noch aus.