In Simbabwe hat die Wahlkommission des Landes den langjährigen Machthaber Robert Mugabe zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Mugabe habe bei der Abstimmung bereits in der ersten Runde 61 Prozent der Stimmen erhalten, teilte die Behörde am Samstag mit.
Mugabes Herausforderer, Regierungschef Morgan Tsvangirai, dessen Lager seit Tagen Betrugsvorwürfe rund um die Abstimmung erhebt, kam demnach auf 34 Prozent der Stimmen.
Die Vorsitzende der Wahlkommission, Rita Makarau, erklärte Mugabe zum «gewählten Präsidenten Simbabwes ab dem heutigen Tag». Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl war eigentlich erst für Montag erwartet worden.
Tsvangirai will Ergebnis vor Gericht anfechten
Zuvor hatte die Wahlkommission bereits erklärt, dass Mugabes Partei ZANU-PF bei den Parlamentswahlen, die zeitgleich mit der Präsidentschaftswahl abgehalten worden waren, eine Zwei-Drittel-Mehrheit errungen habe.
Tsvangirai erklärte daraufhin, seine Partei MDC werde das Wahlergebnis vor Gericht anfechten. Zudem kündigte er an, die aus den Wahlen resultierende Regierung boykottieren zu wollen.
Tsvangirai ist derzeit in einer prekären Einheitsregierung mit Mugabe. Bei der Präsidentschaftswahl 2008 hatte Tsvangirai nach der ersten Runde vorn gelegen, musste seine Kandidatur aber nach blutigen Angriffen auf seine Anhänger zurückziehen. Nach der Wiederwahl Mugabes einigten sich beide Politiker schliesslich widerwillig auf eine Machtteilung.
«Fair und friedlich»
Offizielle Wahlbeobachter hatten den Wahlbetrugsvorwürfen der Opposition widersprochen. Wahlkampf und Abstimmung seien «fair und friedlich» gewesen, betonte der Delegationsleiter der Afrikanischen Union (AU), Olusegun Obasanjo.
Der 89-jährige Mugabe führt das Land seit 33 Jahren mit eiserner Hand. Durch die systematische Enteignung von Weissen und zahlreiche andere Massnahmen bescherte er dem Land einen rasanten wirtschaftlichen Niedergang.