Munchs vierter „Schrei“ kurz öffentlich zu sehen

Nach mehr als 20 Jahren ist das vierte Werk unter dem Titel „Der Schrei“ von Edvard Munch für kurze Zeit wieder öffentlich zu sehen. Das Auktionshaus Sotheby’s zeigt das seit 70 Jahren in Privatbesitz befindliche Kunstwerk in London.

Für kurze Zeit öffentlich zu sehen: das vierte Werk unter dem Titel "Der Schrei" (Bild: sda)

Nach mehr als 20 Jahren ist das vierte Werk unter dem Titel „Der Schrei“ von Edvard Munch für kurze Zeit wieder öffentlich zu sehen. Das Auktionshaus Sotheby’s zeigt das seit 70 Jahren in Privatbesitz befindliche Kunstwerk in London.

Anfang Mai soll es in New York versteigert werden. Sotheby’s erwartet für das Bild, das zu den bekanntesten Werken der Kunstgeschichte zählt, ein Höchstgebot von über 80 Millionen US-Dollar.

Das Stück ist eine von vier Versionen, die der Norweger Munch (1863-1944) zwischen 1893 und 1910 unter dem Titel „Der Schrei“ fertigte. Die anderen drei Versionen befinden sich in öffentlichen Ausstellungen: zwei der Gemälde hängen im Munch-Museum in Oslo, ein drittes in der norwegischen Nationalgalerie.

„Das Werk definiert die Moderne und hat über die Jahre an Bedeutung noch zugenommen“, sagte Simon Shaw, Vizepräsident von Sotheby’s New York: „Es ist das wichtigste Gemälde, das wir in unserem Auktionshaus je angeboten haben.“

Vor der Auktion am 2. Mai ist das Kunstwerk zunächst in London und dann in New York zu sehen. Die Version von 1895 gilt als die farbigste der vier. Nur bei diesem Werk hat Munch auf dem Rahmen ein Gedicht hinterlassen, in dem er sein Motiv ausdrückt.

Bisher befand sich das Pastell-Gemälde, das eine Person mit weit geöffnetem Mund, an den Kopf gelegten Armen und leeren Augen zeigt, im Privatbesitz des norwegischen Geschäftsmannes Petter Olsen.

Die Bekanntheit von Munchs „Der Schrei“ wurde durch zwei Fälle von Kunstraub noch vergrössert. Die 1994 aus der norwegischen Nationalgalerie und 2004 aus dem Osloer Munch Museum gestohlenen Versionen konnten von der Polizei sichergestellt und wieder werden. Allerdings sind sie teilweise stark beschädigt.

Nächster Artikel