Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re rechnet im laufenden Jahr nicht mit einer Wiederholung seines Erfolgs von 2012. „Für 2013 streben wir ein Ergebnis von annähernd drei Milliarden Euro an“, sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard am Dienstag bei der Bilanzvorlage in München.
Dies wäre immer noch mehr als von Analysten zuletzt erwartet. Erst 2014 soll der Überschuss wieder steigen, heisst es nun im Geschäftsbericht. Im vergangenen Jahr hatte die Munich Re dank geringer Katastrophenschäden und lukrativer Börsengeschäfte unter dem Strich 3,2 Mrd. Euro verdient. Die Aktionäre sollen mit einer auf sieben Euro erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben.
Neben stagnierenden Preisen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung dürften in diesem Jahr auch niedrigere Zinserträge auf das Geschäft drücken. So rechnet die Munich Re nach rund 52 Mrd. Euro gebuchten Bruttobeiträgen im Vorjahr für 2013 nur noch mit 50 bis 52 Mrd. Euro. Schon bei der Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum Jahreswechsel verzichtete der Rückversicherer auf unrentables Geschäft.
Das abgelaufene Jahr war angesichts einer niedrigen Zahl schwerer Naturkatastrophen für die Munich Re und die gesamte Branche glimpflich verlaufen. Von Bomhard sprach von einem „sehr guten Jahr“ für das Unternehmen.
Schlecht lief das Geschäft mit Krankenversicherungen und Gesundheitsdienstleistungen, wo ein Verlust von 92 Mio. Euro resultierte. Auch für das laufende Jahr wird ein Minus nicht ausgeschlossen.
Der Konzern zieht aus dem schwachen Ergebnis die Konsequenzen und gibt dem für Krankenversicherung und Personal verantwortlichen Vorstandsmitglied Wolfgang Strassl den Laufpass. Der zum Jahresende auslaufende Vertrag werde nicht verlängert, teilte Munich Re mit.