Sieben Monate nach dem Ende der britischen Skandalzeitung „News of the World“ hat Medienzar Rupert Murdoch eine neue Sonntagszeitung auf den Markt gebracht. Von der „Sun on Sunday“ wurden drei Millionen Exemplare gedruckt.
Das Blatt ist in Murdochs britischer Zeitungsholding News International der Nachfolger der „News of the World“, die wegen illegaler Recherchemethoden eingestellt wurde.
Reporter des Skandalblattes hatten die Mailboxen von Prominenten und Verbrechensopfern abgehört und damit einen Medienskandal in Grossbritannien losgetreten.
Murdoch überwacht Produktion
Der 80 Jahre alte Murdoch, der den Druck der neuen Zeitung selbst überwachte, will nach eigenen Angaben von der Erstausgabe mehr als zwei Millionen Stück verkaufen. Sie lag am Sonntag für 50 Pence (70 Rappen) an den Kiosken. Die Konkurrenz von „Sunday Mirror“ und „Sunday Star“ reagierte sofort und senkte den Verkaufspreis ebenfalls um die Hälfte auf 50 Pence.
Der hartumkämpfte Zeitungsmarkt in Grossbritannien schrumpft seit langer Zeit. In den vergangenen zehn Jahren ging die Gesamtauflage für Sonntagszeitungen um 6,5 Millionen auf 7,8 Millionen Exemplare zurück.
Die neue Sonntags-„Sun“ gab sich zum Start familienfreundlich. Anders als in der werktäglich erscheinenden „Sun“ waren in dem Sonntagsblatt zwar leicht bekleidete, aber keine barbusigen Frauen zu sehen.
Aufmacher war ein Geburts-Drama des britischen Fernsehstars Amanda Holden. Zum Team der Kolumnisten zählt neben dem Erzbischof von York und dem Ex-Fussballer Roy Keane auch das ehemalige Fotomodell Katie Price.