Murdoch-Verlag einigt sich auf Entschädigung mit Abhöropfern

Rupert Murdochs britische Zeitungsholding News International hat sich offenbar mit Opfern des Abhörskandals geeinigt. 130 von 180 Verfahren seien im Zuge eines Vergleichs bereinigt worden, berichtete die Zeitung „Guardian“ am Donnerstag.

Die Frau des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair, Cherie Blair, ist eines der vielen Opfer des Abhörskandals (Archiv) (Bild: sda)

Rupert Murdochs britische Zeitungsholding News International hat sich offenbar mit Opfern des Abhörskandals geeinigt. 130 von 180 Verfahren seien im Zuge eines Vergleichs bereinigt worden, berichtete die Zeitung „Guardian“ am Donnerstag.

Eine Sprecherin von News International dementierte den Bericht nicht, wollte ihn aber auch nicht weiter kommentieren. „Es ist unsere Linie, einzelne Fälle nicht zu kommentieren“, sagte eine Sprecherin in London.

„Ich kann aber sagen, dass News International von Anfang an bemüht war, die angemessene Entschädigung an die richtigen Leute zu zahlen und stets bemüht war, die Zeitdauer und das Leid dieses Prozesses klein zu halten“, betonte sie.

Blair und Beckham

Unter den Opfern, mit denen ein Vergleich erzielt worden sei, sei auch Cherie Blair, die Ehefrau des früheren britischen Premierministers Tony Blair. Auch der Vater von Fussballstar David Beckham habe einen Vergleich erwirkt.

50 Fälle waren schon in der ersten Jahreshälfte 2012 mit erheblichen Entschädigungssummen beigelegt worden, darunter die der Schauspieler Jude Law und Siena Miller. Details werden nach einer Konferenz am 8. Februar erwartet.

Illegal Telefon-Mailboxen abgehört

Journalisten der inzwischen eingestellten Murdoch-Zeitung „News of the World“ und anderer Publikationen hatten reihenweise illegal die Telefon-Mailboxen von Prominenten und Verbrechensopfern abgehört.

Als die Praxis aufflog, mündete sie in einen der grössten Medienskandale in Grossbritannien, in den Medienmanager, Politiker, Polizei und Behörden verstrickt sind. Ein Ende der strafrechtlichen Aufarbeitung ist nicht in Sicht.

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