Umstrittene Äusserungen des heutigen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi über Israelis aus dem Jahr 2010 sind nach seinen Angaben aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er habe sich im Kontext des Vorgehens Israels im Gazastreifen so geäussert.
Dies erklärte die Präsidentschaft am Mittwoch nach einem Treffen Mursis mit US-Senator John McCain in Kairo. Das US-Aussenministerium hatte Mursis Äusserungen zuvor als „zutiefst beleidigend“ kritisiert. In dem TV-Interview hatte Mursi Israelis unter anderem als „Nachkommen von Affen und Schweinen“ beschimpft.
Die Ausschnitte des Interviews wurden von dem in Washington ansässigen Middle East Media Research Institute veröffentlicht, das arabischsprachige Medien im Nahen Osten beobachtet. Mursi bezeichnete Israelis demnach als „Blutsauger“ und „Kriegstreiber“, die das Land der Palästinenser besetzen würden.
„Wir müssen ihnen mit allen Formen des Widerstands widerstehen, ein militärischer Widerstand gegen diese zionistischen Kriminellen, die das Land Palästina und die Palästinenser angreifen“, sagte Mursi damals dem TV-Kanal Kuds.
Mursi ist der erste frei gewählte Staatschef Ägyptens. Der Politiker entstammt der islamistischen Muslimbruderschaft, aus der er nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl im Juni 2012 austrat. Mursi hatte zugesichert, den im Jahr 1979 geschlossenen Friedensvertrag mit Israel einzuhalten.
In der Erklärung vom Mittwoch betonte er, dass er die Religionsfreiheit achte. Zudem müsse zwischen dem „Judaismus“ und seinen Anhängern, die gewaltsam gegen Palästinenser vorgingen, unterschieden werden.