Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi haben sich bis in die Nacht zum Dienstag hinein gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei in Kairo geliefert. Mindestens 22 Menschen wurden verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Mena meldete.
Die Demonstranten versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt auf einer Nilbrücke und einer der wichtigsten Durchfahrtsstrassen. Sie versuchten, die Verkehrsadern zu blockieren, woraufhin es am frühen Abend zunächst zu Rangeleien mit wütenden Autofahrern kam. Die Polizei schritt daraufhin ein und setzte Tränengas ein, die Demonstranten warfen Steine.
Die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbruderschaft, aus der Mursi stammt, erklärte, Dutzende seien verletzt worden, als Tränengas- und Gummigeschosse auf friedliche Protestierende auf dem Ramses-Platz in Kairo abgefeuert worden seien. Es habe Dutzende Festnahmen gegeben.
Die Demonstranten erklärten, sie würden die Proteste bis zur Freilassung Mursis fortsetzen. Mursi war am 3. Juli vom Militär nach Massenprotesten abgesetzt und festgesetzt worden. Seit seinem Sturz kamen mindestens 92 Menschen ums Leben.