Musée Rath in Genf zeichnet 150 Jahre IKRK nach

Das Musée Rath in Genf zeichnet die bewegte Geschichte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach, das vor 150 Jahren in der Rhonestadt gegründet wurde. Die Ausstellung zeigt, wie sich die Konflikte und die Aktionsweisen des IKRK entwickelten.

IKRK-Ausstellung im Musée Rath in Genfi (Bild vom Dienstag) (Bild: sda)

Das Musée Rath in Genf zeichnet die bewegte Geschichte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach, das vor 150 Jahren in der Rhonestadt gegründet wurde. Die Ausstellung zeigt, wie sich die Konflikte und die Aktionsweisen des IKRK entwickelten.

Das Museé Rath wurde 1826 als erstes Kunstmuseum der Schweiz gegründet, das ausschliesslich für die Aufnahme und Ausstellung von Kunstwerken konzipiert war. Dass das Kunstmuseum nun eine historische Ausstellung zeigt, ist kein Zufall.

Während des ersten Weltkrieges war es geschlossen; die Räumlichkeiten wurden der internationalen Agentur für Kriegsgefangene zur Verfügung gestellt. Das IKRK hatte die Agentur zur Vermittlung zwischen Gefangenen und Familien ins Leben gerufen.

Die Ausstellung «Den Krieg humanisieren?» befasst sich zuerst mit der Gründung des IKRK 1863 durch fünf Genfer. Mit Filmen, Karten, Fotos und anderen Mitteln werden Geschichte und Entwicklung des IKRK und die Grundlagen des humanitären Völkerrechts gezeigt.

Zudem werden die wichtigsten Einsatzgebiete des IKRK wie Krieg, Terrorismus und Völkermord sowie das internationale Menschenrecht vorgestellt. Der zweite Teil zeigt die Realität der Arbeit in den Krisengebieten, die Opfer und die kriegsführenden Parteien.

Dabei wird auch die schwierige Aufgabe des IKRK, das Prinzip der Unparteilichkeit zu wahren, an Beispielen wie Ruanda gezeigt.

Noch nie gezeigte Dokumente

Die Ausstellung biete einen positiven, grosszügigen aber auch kritischen Blick, sagte der Generaldirektor des IKRK, Yves Daccord. Es würden aussergewöhnliche Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, von denen einige noch nie gezeigt worden seien.

Auf der anderen Seite werden auch weniger gute Momente des IKRK gezeigt, besonders während der Kolonialzeit. Ein Saal kommt auf die Ohnmacht des IKRK gegenüber den Konzentrationslagern der Nazis zurück.

In der Ausstellung schwinge stark mit, was man in den Krisengebieten erlebe, etwa im Südsudan oder Zentralafrika. In diesen Konflikten würden die IKRK-Mitarbeitenden die Hoffnung verlieren, den Krieg humanisieren zu können, sagte Daccord. Die Ausstellung wird in Genf bis am 20. Juli gezeigt.

www.ville-ge.ch

Nächster Artikel