Museum Augusta Raurica spürt Schulkürzungen und starken Franken

Das Museum der Römerstadt Augusta Raurica in Augst spürt Abstriche bei den Schuldbudgets und den starken Franken: Es hat vergangenes Jahr weniger Besucher verzeichnet. Andere Angebote erhalten laut den Verantwortlichen aber weiterhin erfreulichen Zuspruch.

Das Museum der Römerstadt Augusta Raurica in Augst spürt Abstriche bei den Schuldbudgets und den starken Franken: Es hat vergangenes Jahr weniger Besucher verzeichnet. Andere Angebote erhalten laut den Verantwortlichen aber weiterhin erfreulichen Zuspruch.

46’091 Besucherinnen und Besucher wurden 2012 im Museum der Römerstadt gezählt, wie aus einer Mitteilung von Augusta Raurica vom Mittwoch hervorgeht. Das sind gut 17 Prozent weniger als im Vorjahr mit 55’647 Gästen. Die Zahl der Schulkinder im Museumspublikum sank in gleichem Rahmen auf 18’642 Kinder.

Bei den Schulklassen machten sich Budgetbeschränkungen für ausserschulische Aktivitäten bemerkbar, hielt Dani Suter, Leiter von Augusta Raurica, dazu fest. Bei den Schulklassen aus Deutschland und Frankreich spiele zudem der gegenüber dem Euro starke Franken eine wichtige Rolle.

„Sehr erfreulich“ sei dagegen der Zuspruch zu den Vermittlungsangeboten von Augusta Raurica geblieben. So gab es letztes Jahr 291 Workshops, gegenüber 257 im Vorjahr. Mit seiner Vermittlungsarbeit treffe Augusta Raurica den Nerv der Zeit und leiste einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung der Gesellschaft mit der Geschichte.

Jährlich rund 20’000 Besucherinnen und Besucher spazierten laut Suter zudem durch den Tierpark von Augusta Raurica. Die nach seinen Worten „kleine, aber feine Anlage“ wurde im Frühjahr 2012 neu gestaltet.

Sorgen wegen Depot

Nach wie vor „grosse Sorgen“ mache im übrigen die Situation mit dem Depot für historische Objekte, hielt Suter weiter fest. Der Zerfall mancher originaler Objekte widerspreche ganz klar den gesetzlichen Bestimmungen und dem Leistungsauftrag, nämlich der Erhaltung der römischen Monumente und Fundobjekte.

Der Landrat hat Ende November 2012 einen Projektierungskredit von 1,65 Millionen Franken für ein Sammlungszentrum für Augusta Raurica gesprochen. Damit soll eine erste Etappe zur Lösung der dringenden Raumprobleme der Römerstadt geplant werden, als zweite Etappe soll danach ein Funddepot folgen.

Gegen den Kredit wurde aber aus SVP- und FDP-Kreisen das Referendum ergriffen, sodass das Volk entscheiden muss. Laut Bildungsdirektor Urs Wüthrich kosten jedoch auch Alternativen Geld: Wer jetzt zum Projektierungskredit Nein sage, spare daher keine Kosten, sondern verschiebe sie mit unbekanntem Ausgang in die Zukunft.

Kinder-Ausstellung

2013 präsentiert die Römerstadt die neue Ausstellung „Kinder? Kinder! Auf Spurensuche in Augusta Raurica“. Zu ihrer Blütezeit war Augusta Raurica eine Grossstadt mit rund 15’000 Einwohnern – fast die Hälfte von ihnen war weniger als 18 Jahre alt. Die Ausstellung gibt ab Donnerstag Einblick ins Leben der jüngsten Stadtbewohner.

Zu sehen sind dabei nebst anderem rund 200 Fundobjekte. Für Kinder ist zum Thema ein Rätselheft erschienen. Für Erwachsene liegen illustrierte Begleithefte in drei Sprachen auf.

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