Dem Sachplakat widmet das Museum für Gestaltung in Zürich seine neueste Ausstellung. Diese Werbeprodukte, von 1900 bis 1960 en vogue, sollten den Käuferinnen Dinge des Alltags schmackhaft machen.
„Magie der Dinge“ nennt die Kuratorin Bettina Richter ihre Ausstellung. Sie betont damit die bisweilen verführerische Aufmachung dieser Plakate, die Alltagsgegenstände wie den Reissverschluss, Schuhe oder eine Tube Zahnpasta gestalterisch in „Objekte der Begierde“ verwandelten.
Um 1900 begann die Zeit der Markenartikel und damit auch die Zeit des Produktplakats. Eingeleitet wurde diese Ära in Deutschland von Lucien Bernhards Plakat für „Priester Streichhölzer“ (1903). Name und Produkt auf einem Plakat: Das diente der Erinnerungsförderung und wurde auch in der Schweiz als nützliche Werbestrategie erkannt.
Die 1920er bis 1950er Jahre waren hierzulande die Hochblüte des Sachplakats. Richter hat aus der hauseigenen Sammlung Beispiele der Gebrauchsgrafiker Viktor Rutz (Nussgold, 1941), Niklaus Stoecklin (Bi-Oro/Sonnenschutz, 1941), Peter Birkhäuser (Bata, 1947), Donald Brun (Gesund und gut mit Butter, 1951), Pierre Gauchat (Bally, 1935), Otto Baumberger (Marke PKZ, 1923), Herbert Leupin (Die Tat, 1947) oder André Simon (Marocaine, 1943) geschöpft.
Als Ergänzung zur Plakat-Schau zeigt Bettina Richter Beispiele von Kino-Werbefilmen der Jahre 1912 bis 1960. Im Gegensatz zu den Plakaten, deren Inhalte in Sekundenschnelle erfasst werden konnten, dauerten die Filme bis zu vier Minuten. Sie stellten nicht das Produkt, sondern dessen Nutzen in den Vordergrund.