Rafael Frühbeck de Burgos, Spaniens bedeutendster Dirigent der Gegenwart, ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 80 Jahren in Pamplona in Nordspanien an den Folgen eines Krebsleidens.
Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf Familienkreise. Der Dirigent mit deutsch-spanischen Wurzeln hatte erst vergangene Woche wegen der Erkrankung seinen Abschied von der Bühne bekanntgegeben.
Während seiner Karriere hatte Frühbeck de Burgos viele Chefpositionen inne. Von 1966 bis 1971 war er Generalmusikdirektor der Stadt Düsseldorf und Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker. Weitere Stellen folgten in Montreal, Tokio, Wien und bei der Deutschen Oper in Berlin.
Auch dem Berliner Rundfunk-Symphonieorchesters stand er in den 1990ern jahrelang vor. Von 2004 bis 2011 leitete er als Chefdirigent die Dresdner Philharmonie und unternahm mit dem Orchester viele Tourneen.
Musik war bis zuletzt sein Leben
Frühere Orchester von Frühbeck de Burgos zeigten sich betroffen. «Die Wiener Symphoniker verlieren in ihm einen ihrer herausragenden Dirigenten, der auch nach seiner Zeit als Chefdirigent immer wieder für musikalische Höhepunkte am Pult dieses Orchesters sorgte», sagte Johannes Neubert, Geschäftsführer der Wiener Symphoniker, der Nachrichtenagentur dpa.
Die Berliner Konzert-Direktion Hans Adler erklärte: «Die Musikwelt verliert mit ihm einen der bedeutendsten Dirigenten seiner Zeit. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt der Familie. Wir hatten die Ehre und Freude, für Maestro Frühbeck de Burgos über 40 Jahre lang zu arbeiten.»
Auch die Deutsche Oper in Berlin, als deren Generalmusikdirektor Frühbeck von 1992 bis 1997 wirkte, würdigte den Musiker. «Wir verneigen uns vor seiner bis vor kurzem nicht erlahmenden Künstlerschaft und bewahren ihm ein ehrendes Andenken», sagte Intendant Dietmar Schwarz.
«Rafael Frühbeck de Burgos hatte noch viel vor. Die Musik war sein Leben. Bis zuletzt sprach er davon, bald wieder dirigieren zu wollen. Sein Tod erfüllt uns mit Trauer und Betroffenheit. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Marek Janowski verneigen sich vor einem hochgeschätzten Musiker und charismatischen Menschen», hiess es in einem Nachruf des Orchesters.